Katharina Thoma / Universit?t Bamberg

Die Universit?tsleitung feiert mit ihren G?sten, darunter Festrednerin Stephanie Heckner, den 371. Dies academicus.

Katharina Thoma / Universit?t Bamberg

Klangvolle Musikstücke spielt das Jazz-Quartett des Lehrstuhls für Musikp?dagogik und Musikdidaktik.

Katharina Thoma / Universit?t Bamberg

?ber den besonderen Stellenwert der Geisteswissenschaften spricht Festrednerin Stephanie Heckner.

Katharina Thoma / Universit?t Bamberg

Auf das vergangene akademische Jahr blickt Godehard Ruppert zurück.

Katharina Thoma / Universit?t Bamberg

Die Preistr?gerinnen und Preistr?ger freuen sich gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und Betreuern über die Auszeichnungen, die die Universit?tsleitung vergeben hat.

Ein Hoch auf die Geisteswissenschaften

Dies academicus 2018: Brückenschlag zwischen Universit?t und Fernsehen

Warum sollte sich jemand für ein geisteswissenschaftliches Studium entscheiden? ?Es übt einen darin, R?ume, die erstmal erschreckend wei? sind und keine Orientierung bieten, neugierig und angstfrei zu betreten und sie zu gestalten, im besten Sinne kreativ zu sein“, formulierte Dr. Stephanie Heckner im Rückblick auf ihr eigenes Studium und die sich daran anschlie?ende Berufslaufbahn. Die heutige Leiterin Reihen und Mehrteiler beim Bayerischen Rundfunk (BR) war Festrednerin beim 371. Dies academicus, der Gründungsfeier der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg, am 19. November 2018.

Den klaren geistes- und sozialwissenschaftlichen Akzent der Universit?t Bamberg hob der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler würdigend in einer Videobotschaft hervor. Es sei wichtig, Studierenden kritisch-urteilende F?higkeiten mit auf den Weg zu geben. Universit?tspr?sident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert stellte in der nahezu vollbesetzten AULA beispielhaft vor, was die Universit?t im vergangenen Jahr bewegt hat, nahm die Entwicklung der Studierendenzahlen und des Frauenanteils in der Professorenschaft in den Blick. Abschlie?end wurden Preise für Habilitationen, Promotionen und studentische Leistungen vergeben. Musikalische H?ppchen zwischendurch bot das Jazz-Quartett des Lehrstuhls für Musikp?dagogik und Musikdidaktik.

?Tatort Geisteswissenschaften“

Schwerpunkt des Abends war der Festvortrag Tatort Geisteswissenschaften von Stephanie Heckner. Sie ging der Frage nach, wozu ein geisteswissenschaftliches Studium dienen kann. Darauf gab sie weniger eine wissenschaftliche, als vielmehr eine pers?nliche Antwort. Entgegen dem Wunsch ihrer Eltern, die sie gerne als Medizinstudentin gesehen h?tten, schrieb sie sich für Literaturwissenschaft, Deutsch als Fremdsprache und Philosophie ein. ?Das geschah aus Neigung und vielleicht auch ein bisschen aus Zuneigung“, erinnerte sie sich. Nach dem Studium arbeitete sie beim Goethe-Institut, bei einem Fremdsprachenverlag und verschiedenen Fernsehsendern, ehe sie beim BR landete. Dort ist sie heute unter anderem für den Tatort verantwortlich. Lebhaft erz?hlte sie von der Gründungsphase des neuen Franken-Tatort. Das sei ?der wei?este Raum aller denkbaren wei?en R?ume“ und ?der h?rteste Ritt“ in ihrer gesamten Berufslaufbahn gewesen.

Im Rückblick auf ihren Werdegang fragte sich Stephanie Heckner, ob Geisteswissenschaften die Beweglichkeit der Wahrnehmungsf?higkeit trainierten. Und: ?Lernt man in den Geisteswissenschaften vielleicht besser als anderswo individuelle Wege in einer gewissen Selbstentschiedenheit zu gehen? Sich in einem gestaltlosen Feld, in einer komplexen, in sich beweglichen Welt klar zu positionieren und neue Blickwinkel zuzulassen? Mit einer Haltung, die sich ihrer selbst sicher ist und anderes doch gleicherma?en respektieren und angstfrei stehenlassen kann.“ Das war dann doch weniger eine Frage, mehr ein Resümee zum Tatort Geisteswissenschaften.

Vergleichsweise hoher Frauenanteil in der Professorenschaft

Nicht nur auf die Geisteswissenschaften ging Godehard Ruppert ein, der auf das vergangene akademische Jahr zurückblickte. Er benannte die ?nderung in der Leitung: Prof. Dr. Margarete Wagner-Braun hat das Amt der Vizepr?sidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs von Prof.  Dr. Maike Andresen übernommen. Bedeutsam für die gesamte Universit?t war auch der Minerva Informatics Equality Award, den die Fakult?t Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik für ihre au?erordentlichen Ma?nahmen in der Frauenf?rderung erhielt. Forschung und Lehre veranschaulichte der Pr?sident unter anderem durch das vollendete Etymologische W?rterbuch der franz?sischen Kreolsprachen von Prof. Dr. Annegret Bollée und durch die Weiterf?rderung des Projektes WegE, mit dessen Hilfe sich die Bamberger Lehrerbildung inhaltlich und strukturell weiterentwickelt.

Godehard Ruppert sprach auch über die auf hohem Niveau stagnierenden Studierendenzahlen, mit denen er zufrieden sei, denn dadurch sei es m?glich, die Qualit?t der Studienbedingungen an der Universit?t beizubehalten. Besonders hob er den Frauenanteil in der Professorenschaft hervor: Im deutschlandweiten Vergleich liege die Universit?t Bamberg mit einem Drittel Professorinnen in den Besoldungsgruppen W2 und W3 weit vorne, in der Gruppe W1 gebe es bereits mehr Professorinnen als Professoren. Dennoch gelte es weiterhin, die Unterschiede auszugleichen.

Habilitations-, Promotions- und Studierendenpreise

Einen Querschnitt durch die Forschung verschiedener Fachbereiche der Universit?t Bamberg bot die Preisverleihung. Margarete Wagner-Braun zeichnete vier Forschungsarbeiten aus: Der Habilitationspreis der Universit?t ging an PD Dr. Ole Schützler vom Lehrstuhl für Englische Sprachwissenschaft. Für ihre erziehungswissenschaftliche Arbeit erhielt PD Dr. Susanne Kuger den Habilitationspreis der Sparkasse Bamberg. Den Promotionspreis des Universit?tsbundes erhielt Dr. Simon Scheller (Politikwissenschaft) und den Promotionspreis des Rotary Clubs Bamberg-Schloss Geyersw?rth bekam Dr. Judith Rauscher (Amerikanistik).

Prof. Dr. Frithjof Grell, Vizepr?sident für Studium und Lehre, übergab den Preis für studentisches Engagement an die Studenteninitiative für Kinder Bamberg e.V. und den DAAD-Preis für hervorragende ausl?ndische Studierende an die Ungarin Dóra Ilona Ehrenberger. ?ber den Fritzi!-Preis für gute Abschlussarbeiten Studierender mit Kind freuten sich Carolin J?ger und Samira Riemenschneider.