Monica Fr?hlich/Universit?t Bamberg

Kanzlerin Dagmar Steuer-Flieser er?ffnete die erste Nachhaltigkeitswoche mit den appellierenden Worten: "Die Erde braucht uns nicht, aber wir brauchen die Erde."

Katharina Thoma/Universit?t Bamberg

In den Pausen diskutierte das Publikum über Vortr?ge und eigene Gedanken.

Mirjam Schmitt/Universit?t Bamberg

Daniel Sieben, ?konom aus Frankfurt, beschrieb, wie Ohnmachtsgefühle des Einzelnen zugunsten von Ver?nderungsprozessen überwunden werden k?nnen.

Benjamin Herges/Universit?t Bamberg

In Fragen nachhaltiger Klimapolitik regierte am Freitag das Motto "Keep Cool" am Spieltisch von Change e.V., ...

Benjamin Herges/Universit?t Bamberg

... an dem Thomas Klostermann (Mitte) Spielregeln und Interessenkonflikte der globalen Welt- und Wirtschaftspolitik erkl?rte.

Zeit zu handeln

Erste Nachhaltigkeitswoche diskutiert Grenzen der Leistungsgesellschaft

Fünf Jahre lang engagierten sich der Lehrstuhl für BWL, insbesondere Vertrieb und Marketing, studentische Initiativen und andere universit?re Einrichtungen erfolgreich mit dem Hochschultag ?kosoziale Marktwirtschaft für ein nachhaltiges Umdenken an der Universit?t und in der Gesellschaft. Ihr Engagement ebnete den Weg für die erste Nachhaltigkeitswoche, die sich von Montag, 13. Mai, bis Freitag, 17. Mai 2019, in Vortr?gen, Diskussionen sowie Pr?sentationen und Workshops mit dem Thema ?Schaffe, schaffe, H?usle baue – Perspektiven auf die Leistungsgesellschaft“ besch?ftigte.

Mehr Raum für Nachhaltigkeitsdebatten

In einem neuen Organisationsteam – bestehend aus Studierenden und Mitarbeitenden der Universit?t in Kooperation mit der AG Nachhaltigkeit, WELTbewusst Bamberg und CHANGE e.V. – haben die ehemaligen Initiatoren samt Nachwuchs dem Hochschultag ein neues Gewand geschneidert. Als ein Forum für Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Universit?t und ?ffentlichkeit ist die Nachhaltigkeitswoche eines von vielen Aktionsfeldern, in denen Verwaltungsangestellte, Lehrende und Studierende in der AG Nachhaltigkeit ehrenamtlich t?tig sind: Bei Forschungsthemen, Lehrinhalten oder der institutionellen Organisation, beispielsweise dem Energiekonzept der Universit?t, halten die Mitglieder Ausschau nach M?glichkeiten, um nachhaltiges Bewusstsein und Handeln zu f?rdern.

Für Dr. Yelva Larsen, Mitglied der AG Nachhaltigkeit und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur für Didaktik der Naturwissenschaft, hat sich die Entscheidung, den Hochschultag auszuweiten, bew?hrt: ?Das Interesse des Publikums, Nachhaltigkeit zu diskutieren, war sehr gro?. Das best?tigt uns darin, diesen Debatten mehr Raum zu geben und sie als Methode zu nutzen, um gemeinsam Zukunftsvisionen zu entwickeln und in konkretes Handeln überzugehen.“ Denn wenn es um nachhaltiges Denken gehe, so betonte auch Kanzlerin Dr. Dagmar-Steuer-Flieser in ihrer Er?ffnungsrede, seien alle, Menschen wie Institutionen, gefordert.

Verantwortung übernehmen, Ohnmacht überwinden

An individuelle Verantwortung und Gestaltungskraft appellierte auch Dr. Elmar Rieger, Bamberger Professor für Soziologie, insbesondere Europa- und Globalisierungsforschung, in seinem einführenden Vortrag zum schwierigen Verh?ltnis zwischen Leistungsgesellschaft und Nachhaltigkeit: ?Was gedacht werden kann, kann auch gemacht werden“, so sein optimistischer Gedanke.

Wie sich auf dem Weg von Denken und Handeln Ohnmachtsgefühle des Einzelnen überwinden lassen, erg?nzte der ?konom Dr. Daniel Sieben von der Triodos Bank in Frankfurt am dritten Abend: ?Eine seelische und k?rperliche Beziehung zur Welt als Lebewesen ist die Bedingung für nachhaltiges Bewusstsein. Als rationaler Homo oeconomicus haben wir diese Verbindung verloren.“ Sie wiederzufinden, sei eine wesentliche Aufgabe eines jeden.

Wenn das Klima nicht mehr mitspielt

Wie weit entfernt die aktuelle Weltpolitik und Weltwirtschaft von einer gesunden Mensch-Welt-Beziehung ist, zeigte sich am Freitag am Spieltisch von CHANGE e.V., einer Bamberger Organisation, die sich für bessere Bildungs- und Lebenschancen weltweit engagiert. Das Brettspiel Keep Cool brachte sechs Global Player wie die USA oder Russland an einen Tisch. Sie stellten die Dynamik nach, die zwischen den jeweiligen wirtschaftlichen und politischen Interessen und dem gemeinsamen ?kologischen Ziel, die Erderw?rmung zu stoppen, entstehen. ?Wir m?chten den Lehr- und Lernprozess des Spiels insbesondere für Schulen testen und optimieren“, so Thomas Klostermann, Finanzvorstand von CHANGE e.V. und Masterstudent der Philosophie. Mit zus?tzlichen Parametern im Spiel k?nne beispielsweise der globale Interessenkonflikt in seiner Komplexit?t noch realistischer dargestellt und nachvollzogen werden.

Die Nachhaltigkeitswoche hielt auch gleich eine m?gliche Mitstreiterin für dieses Zukunftsprojekt bereit: Die Referentin Dr. Ilona Otto vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung m?chte gemeinsam mit CHANGE e.V. und den ursprünglichen Spielentwicklern M?glichkeiten für einen Experten-Workshop zur Weiterentwicklung des Spiels ausloten. Damit setzt Ilona Otto den Appell ihres Vortrags direkt um: Wenn das Klima noch mitspielen soll, müsse jeder pers?nliche Einflussbereich von der Familie bis zum Arbeitsplatz oder Verein genutzt werden – und zwar jetzt.

Weitere Informationen und Eindrücke zur ersten Nachhaltigkeitswoche gibt es hier und auf der offiziellen Facebook-Seite der Universit?t.