Prof. Bedford-Strohm bei Biotechnologiekonferenz des ?kumenischen Rates der Kirchen in Johannesburg

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Inhaber des  Lehrstuhls für Systematische Theologie und Theologische Gegenwartsfragen und Dekan der Fakult?t 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 der Universit?t Bamberg, nahm am 2.-5. Dezember 2007 an der Biotechnologiekonferenz des Weltkirchenrats im südafrikanischen Johannesburg teil. Zu der Konferenz kamen 45 Delegierte und Experten aus aller Welt, um über die ethischen Dimensionen der neuen Technologien zu beraten.


Insbesondere die Delegierten aus Lateinamerika und Afrika machten auf die zerst?rerischen Folgen aufmerksam, die die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft in ihren L?ndern nach sich ziehe. W?hrend die Kleinbauern in diesen L?ndern bisher mit traditionellem Saatgut arbeiteten, versuchten nun die gro?en westlichen Saatgutkonzerne die Bauern von ihrem gentechnisch ver?nderten Saatgut abh?ngig zu machen. Auch im Hinblick auf die Nutzung der Gentechnik in der Humanmedizin, insbesondere der Reproduktionsmedizin, überwogen die kritischen Stimmen. Es bestehe – so viele Stimmen aus der Nord- wie der Südhemisph?re, die gro?e Gefahr, dass das  Leben zur Ware werde. Wo die Konsumgesellschaft auf die M?glichkeit treffe, das Leben selbst zu entwerfen, sei h?chste Wachsamkeit geboten.

In seinem Vortrag über ?Public Theology and Biotechnology“ forderte Prof. Bedford-Strohm, der als einziger Deutscher zu der Konferenz eingeladen war, von den Kirchen eine deutlichere Positionierung in der weltweiten ?ffentlichkeit.

Da die Kirche durch ihre Gemeinden überall in der Welt fest in den lokalen Kontexten verwurzelt sei und gleichzeitig über die Kontexte hinweg ein gemeinsames Anliegen vertrete, sei sie die ideale Akteurin in der weltweiten Zivilgesellschaft. Die Kirchen müssten deswegen gerade in den nationale Grenzen überschreitenden Fragen der Biotechnologie mit einer gemeinsamen Stimme sprechen.

Dass es sich bei den Klontechniken, der Embryonen verbrauchenden Stammzellenforschung und der eine Selektion menschlichen Lebens vornehmenden Pr?implantationsdiagnostik um Fragen handele, die grundlegende Fragen des Menschenbildes berühren – so Herr Bedford-Strohm – liege auf der Hand. Die Gesellschaft brauche in diesen Fragen das durch die Jahrhunderte hindurch überlieferte Orientierungswissen, über das die Theologie Rechenschaft gebe.

Die Delegierten nahmen die Impulse des Vortrags auch in ihre Schlusserkl?rung auf. “?ffentliche Theologie“ sei ein vielversprechender neuer Weg, um den Kirchen in ihrem ?ffentlichen Zeugnis Orientierung zu geben.

Fragen der Biotechnologie werden auch in der neuen ?Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für ?ffentliche Theologie“ eine wichtige Rolle spielen, die Prof. Bedford-Strohm am 29. Januar 2008 an der Universit?t Bamberg er?ffnen wird. Den Er?ffnungsvortrag wird der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber halten.

Weitere Informationen zur Biotechnologiekonferenz des ?kumenischen Rates der Kirchen finden Sie auf der Homepage des ?RK.