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Die Polizei soll Versprechen von Sicherheit und Freiheit erfüllen, unterliegt aber selbst den rechtlichen, ?konomischen und ethischen Widersprüchen der Moderne. Wie kein anderes Genre reflektiert der Polizeifilm diese Konstitution in immer neuer Gestalt. Dominik Graf und seine Autoren beherrschen beides: die Kritik der Moderne und ein Rewriting, das gleiche Fragen immer farbiger erz?hlt. Szenische Lebendigkeit, legale Kausalit?t, institutioneller Druck, Sehnsüchte und das kosmische Ganze fügen sich hier zu wuchtigen Akkorden. Dies geht von Grafs Regie aus, die alle Gegens?tze in k?rperliche Spannungen übersetzt. Unwuchten der Moderne, ihre akuten Krisen, ihr Druck auf den K?rper und ihr Abdruck im Bild treten von hier aus zusammen. Grafs Eigenart von der Serie "Der Fahnder" (1983–1993) über die Kinofilme "Die Katze" (1987) und "Die Sieger" (1994) bis zur Miniserie "Im Angesicht des Verbrechens" (2010) erfordert daher neue Methoden heraus. Paradoxien des Rechts, die auch das Rewriting antreiben, bilden die Basis von G. W. F. Hegels Gattungstheorie. Der Dynamik von K?rper und Bild gelten Sergej M. Eisensteins Hauptideen. Beide Ans?tze werden aktualisiert, um gemeinsam Grafs Variationsdynamik zu fassen. Rewriting-Muster fügen sich hierbei zu einer Grammatik jenseits vermeintlicher Genreregeln. Im Umkehrschluss erweist sich Graf als Meisterregisseur, der auf dem Niveau von Hegel und Eisenstein gestaltet und durch die vitale Vielfalt seiner Werke begeistert.