Zur sozialen Konstruktion von R?umen in den Prager Kaffeeh?usern um 1900
Im Kontext der fortschreitenden Urbanisierung Prags zu einer europ?ischen Metropole und im Zusammenhang mit den besonderen Bedürfnissen seiner heterogenen Stadtbev?lkerung, bestehend aus einer tschechischen Mehrheit und einer deutschen und jüdischen Minderheit, entwickelten sich die Kaffeeh?user zu speziellen R?umen des ?ffentlichen Lebens. Der Vortrag m?chte die Bedeutung und gesellschaftliche Relevanz der Prager Kaffeeh?user aufzeigen und besch?ftigt sich mit der Frage, inwiefern sie eine wichtige Rolle für das Machen und Konstruieren von konkreten R?umen und Raumbildern im Zuge des tschechischen nationalen Emanzipationsprozesses im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts spielten.
Auf der theoretisch-konzeptionellen Ebene greift der Vortrag das Konzept des Place in Anlehnung an Tim Cresswell auf und besch?ftigt sich mit dem R?ume machen in den beiden Dimensionen des place making und place framing. Es findet damit eine Verbindung von humangeographischen Konzepten mit aktuellen Diskussionen der Slavischen Kunst- und Kulturgeschichte auf Grundlage klassischer Archivquellen- und Dokumentenanalysen statt. Der Vortrag basiert auf den Ergebnissen einer Masterarbeit, die im Fach Slavistik an der Professur für Slavische Kunst- und Kulturgeschichte unter der Betreuung von Prof. Dr. Ada Raev eingereicht wurde.