Tina Weidemann

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SP 17/02.06
Schillerplatz 17
96047 Bamberg 
Tel.: +49-951-863-2274
E-Mail: tina.weidemann(at)uni-bamberg.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Tina Weidemann ist vor allem für Studierende im Masterprogramm Cultural Studies of the Middle East verantwortlich.

Informationen zur Sprechstunde

Tina Weidemann befindet sich derzeit in Mutterschutz/Elternzeit.

 

 

Biographie

2011 bis 2017  Studium der Germanistik und Theologie an der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg 

2017 bis 2020  Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften an der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg (Kurse Althebr?isch)

07/18 bis 09/2018:  Forschungsaufenthalt und Sprachausbildung an der Hebr?ischen Universit?t in Jerusalem, Israel 

seit 2020  Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur für Judaistik an der Otto-Friedrich Universit?t (Elite-Masterstudiengang Cultural Studies of the Middle East)

seit 2023 Projektmitarbeiterin im Projekt Steinerne Zeugen digital zur Erfassung jüdischer Friedh?fe in Deutschland gef?rdert durch die Akadmien-Union

Auszeichnungen und Stipendien:

  • Preis der Universita?tsfrauenbeauftragen der Universita?t Bamberg fu?r Studenntinnen mit hervorragenden Leistungen (PUSh) fu?r die Abschlussarbeit: ?Sieben Texte auf dem Weg in das Paradies. Die Verra?umlichung und Verzeitlichung des Paradieses in biblischen, fru?hju?dischen, fru?hchristlichen und fru?hislamischen Texten“ (2017)
  • IPID4all-Stipendium des Deutschen Akadmischen Austauschdiensts (Juli - September 2018)

 

Schwerpunkte in Lehre und Forschung

Teaching and Research focus

  • Sprachausbildung Hebr?isch 
  • Die Psalmen aus linguistischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive 
  • Geschichte des Staates Israel
  • Kultur, Gesellschaft und Religion im modernen Israel 
  • Hebr?ische Epigraphik

Die Sprache der Psalmen (Dissertationsprojekt)

Abstract:

Im Sefer Tehilim/Buch der Psalmen liegt uns eine sehr heterogene Sammlung an althebr?ischen Texten vor, die sich in ihrer Sprache und ihren Inhalten deutlich von den Erz?hltexten und den prophetischen Texten/Reden der hebr?ischen Bibel unterscheiden. Es handelt sich um ?Lobpreisungen? (??????), um ?Ges?nge? (?????). Schon alleine in ihren Bezeichnungen zeigen diese Texte ihre Heterogenit?t – und doch verbindet diese 150 so unterschiedlichen Texte etwas miteinander: Es handelt sich um Texte, die mit Lyrik in Verbindung gebracht werden. Sie werden mit Musikalit?t verbunden, jedoch auch ihre Struktur und ihre sprachlichen Eigenheiten sprechen dafür, dass es sich hier nicht um Erz?hl-, Gesetzestexte oder Sprüche von Propheten handelt.

Sowohl die christliche historisch-kritische als auch die jüdische-rabbinische Bibelwissenschaft haben sich intensiv mit dem Sefer Tehilim auseinandergesetzt und unterschiedliche Zug?nge zu diesen Texten freigelegt und erarbeitet. Jedoch k?nnen nicht nur Ans?tze aus der Bibelwissenschaft, sondern auch solche aus der Literaturwissenschaft einen nicht unbetr?chtlichen Beitrag zur Auseinandersetzung mit den hebr?ischen Texten liefern. Nicht nur das hebr?ische Denken, sondern auch die hebr?ische Sprache bringen eine eigene Dynamik mit, die in der Arbeit mit den Texten der hebr?ischen Bibel ihre Berücksichtigung finden müssen. So ist es n?tig, die Eigenheiten (alt)hebr?ischer Lyrik ernst zu nehmen, diese nicht nicht nur wahrzunehmen, sondern zu beschreiben und für die Arbeit mit dem Sefer Tehilim nutzbar zu machen.

Innerhalb der Literaturwissenschaft hat sich im 20. und 21. Jahrhundert ein gattungs- und lyriktheoretischer Ansatz entwickelt, der gro?es Potential auch für hebr?ischsprachige Texte und gerade die heterogene Sammlung im Sefer Tehilim birgt. Klaus W. Hempfer entwickelt einen transhistorischen und sprachenunabh?ngigen gattungstheoretischen Ansatz der ?Prototypischen Kerne?, der davon ausgeht, dass es für jede Gattung einen (abstrakten) Kern gibt, um den sich Einzeltexte in unterschiedlicher N?he und Ferne gruppieren. Dabei verbindet er das Konzept der Wittgensteinschen Familien?hnlichkeit mit kognitionspsychologischen Ans?tzen. Gerade für die Lyrik als ?spezielle? Gro?gattung bietet dieses Konzept weitreichende M?glichkeiten. So entwirft Hempfer einen solchen ?Lyriktypischen  Kern?, der sich u.A. vor allem aus einer lyrikspezifischen Kommunikationssituation ergibt. So sieht er Lyrik als ?inszenierte Performativit?t?:

?Das spezifisch Lyrische scheint im Unterschied zum Erz?hlen gerade darin zu liegen, dass nicht eine Instanz – sei sie nun hetero- oder homodiegetisch – eine Geschichte vermittelt, sondern, dass ein Sprecher im Akt des Sprechens das tut bzw. erf?hrt, worüber er zeitgleich spricht. Ein lyrisches Sprechen erz?hlt also nicht, was geschehen ist, sondern konstituiert im Sprechen, worüber gerade gesprochen wird, oder anders formuliert: Lyrisches Sprechen basiert auf der Simultanit?t bzw. Koinzidenz von Sprechsituation und besprochener Situation. Diese Simultanit?t ist nun freilich eine fiktionale, insofern der schriftlich fixierte Text diese nicht de facto realisieren, sondern immer nur ?inszenieren? kann […]?.

Dieses theoretische Fundament hat den entscheidenen Vorteil, dass ein solcher Prototyp ?[…], der die historisch unterschiedlichen kommunikativen Kompetenzen beschreibbar macht, als theoretisches Konstrukt nicht einfach unser heutiges Lyrikverst?ndnis nachkonstruiert, […].? Es ist also m?glich über die 150 Psalmen (und in weiterem Blick sogar unter Hinzunahme lyrischer Texte au?erhalb des Psalters) einen hebr?ischen ?Lyriktypischen Kern? zu entwickeln – einen ?Psalmenkern?. Dieser würde die Eigenheiten althebr?ischer Lyrik ernst nehmen, neue Interpreationsans?tze liefern und die Erkl?rung dafür liefern, warum die Psalmen transhistorisch  über ein sehr hohes Identifikationspotential für den Leser bzw. H?rer verfügen und innerhalb der Litrugie einen hohen Stellenwert aufweisen.

Publikationen

Tina Weidemann: Der jüdische ?Landfriedhof‘ als wertvolle judaistische Quelle am Beispiel Aufse?, in: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 18 (2024), 34, S. 1–7. https://www.medaon.de/pdf/medaon_34_weidemann.pdf

Rebekka Denz, Wolfgang Hegel und Tina Weidemann: Einblicke in die Praxis - über die Dokumentation jüdischer Friedh?fe, in: Sch?nere Heimat. Bewahren und Gestalten (112/3), 2023.

Weidemann, Tina: Eindeutig mehrdeutig. Jüdische Spiritualit?t(en) als Spiegel jüdischer Mosaik-Identit?t, in: Münchner Kirchenzeitung 28/2023, S.27.

Weidemann, Tina: PONS Schreiben üben! Hebr?isch. Das hebr?ische Alphabet Schritt für Schritt lernen und üben, 2022.

Betz, Tina / Janneck Lena: Wo ist der Ort des Menschen? - ?berlegungen bezüglich Gen 2-4, in:
Bründl, Jürgen; Laubach, Thomas; Lindner, Konstantin (Hg): Zeichenlandschaften : Religi?se Semiotisierungen im interdisziplin?ren Diskurs, 2021, S.233-253.