Learning mechanisms and the acquisition of alcohol dependent behavior in humans: Effects of ethanol on acquisition and extinction of conditioned behavior

Projektleitung: Prof. Dr. Sabine L?ber

Kooperationspartner: Prof. Theodora Duka (University of Sussex, Brighton, UK)

F?rderung: gef?rdert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Forschungsstipendium im Ausland)

Zeitraum: 2008-2009

Theoretischer Rahmen: Lerntheoretische Modelle gehen davon aus, dass die h?ufige Assoziation von Reizen, die mit Substanzkonsum verbunden sind, zur Entstehung konditionierter reizabh?ngiger Reaktionen bei Konfrontation mit diesen Reizen führt, die in Zeiten der Abstinenz erneutes Trinkverhalten ausl?sen k?nnen. Da der Erwerb dieser konditionierten Reaktionen jedoch unter akutem Einfluss von Alkohol stattfindet und Alkohol auf einige Lernprozesse negative Effekte hat, wurde in diesem Projekt untersucht, ob akuter Alkohol den Erwerb und die L?schung appetitiver und aversiver konditionierter Reaktionen beeinflusst.

Methode: In insgesamt drei experimentellen Laboruntersuchungen mit gesunden Probanden erhielten diese in einem randomisierten doppelblinden Untersuchungsdesign Alkohol oder ein Placebo-Getr?nk verabreicht und nahmen dann an einem appetitiven (Experiment 1 und 2) oder aversiven (Experiment 3) Konditionierungsparadigma teil. Alkohol oder Placebo wurde hierbei entweder vor der Akquisitionsphase (Experiment 1 und 3) oder der L?schungsphase (Experiment 3) verabreicht.

Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigten, dass Alkohol das Wissen um die experimentellen Kontingenzen weder in einem appetitiven noch einem aversiven Konditionierungsparadigma beeintr?chtigt; auch zeigten sich keine Alkoholeffekte auf die Erwartungsratings in der L?schungsphase. Demgegenüber beeintr?chtigte Alkohol in allen drei Experimenten die Ausführung der konditionierten instrumentellen Reaktion: So wurde im appetitiven Paradigma die Reaktion auch dann ausgeführt, wenn sie mit dem Verlust von Geld assoziiert war; dies deutet auf Defizite der Inhibitionsf?higkeit in einem belohnungs-assoziierten Kontext hin. Demgegenüber führten die Probanden unter Alkohol eine instrumentelle Reaktion zur Vermeidung aversiver Konsequenzen vermindert aus. Diese Effekte von Alkohol auf kognitive Steuerungs- und Regulationsfunktionen begünstigen in der Summe sch?dliche Konsummuster und k?nnten erkl?ren, warum der Konsum im Falle negativer Konsequenzen nicht vermindert wird bzw. Trinkmuster wie binge drinking entstehen.

Publikationen:

Loeber, S., Duka, T. (2009). Acute alcohol decreases performance of an instrumental response to avoid aversive consequences in social drinkers. Psychopharmacology, 205: 577-587.

Loeber, S., Duka, T. (2009). Acute alcohol impairs conditioning of a behavioural reward seeking response and inhibitory control processes – implications for addictive disorders. Addiction, 104: 2013-2022.

Loeber, S., Duka, T. (2009). Extinction learning of stimulus reward contingencies: the acute effects of alcohol. Drug and Alcohol Dependence, 102: 56-62.

Loeber, S., Duka, T., Welzel, H., Nakovics, H., Heinz, A., Flor, H., Mann, K. (2009). Impairment of cognitive abilities and decision making after chronic use of alcohol: The impact of multiple detoxifications. Alcohol and Alcoholism, 44: 372-381.

Loeber, S., Duka, T., Welzel-Márquez, H., Nakovics, H., Heinz, A., Mann, K., Flor, H. (2010). Effects of Repeated Withdrawal from Alcohol on Recovery of Cognitive Impairment under Abstinence and rate of relapse. Alcohol and Alcoholism, 45: 541-547