Uni macht MUT: Frauen an die Technik! - MUT 2010
"M?dchen und Technik"-Workshops boten echte Einblicke in den Computer
"Und das soll da alles wieder rein?" Zw?lf M?dchen schauen das Innenleben des Computergeh?uses, das sie soeben auseinander gebaut haben, mit gro?en Augen an. Bei "MUT – M?dchen und Technik" lernen sie nicht nur, aus welchen Teilen ein Rechner besteht und welche Funktionen er hat. Es geht vor allem auch darum, dass Technik Spa? machen kann und sicher nicht nur "was für Jungs" ist.
Statistiken zeigen immer wieder: Auch bei gleicher Begabung entscheiden sich deutlich weniger Frauen für ein technisches Studium als M?nner. Um diesem Trend entgegenzuwirken und junge M?dchen für Technik zu begeistern, wurde die Aktion "MUT – M?dchen und Technik" 2003 an der Hochschule Coburg ins Leben gerufen. Bereits 2005 schloss sich die Universit?t Bamberg an. Inzwischen findet die Aktion an insgesamt sechs Standorten in Oberfranken statt.
Auch in diesen Herbstferien fanden vom 2. bis zum 4. November 2010 verschiedene Workshops in der Feldkirchenstra?e statt, die von der Fakult?t für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) organisiert wurden. Die 10- bis 14-j?hrigen Teilnehmerinnen konnten lernen, wie man eine eigene Homepage programmiert oder einen Roboter per Computer fernsteuert.
Wie sieht mein Computer von innen aus?
Einer der beliebtesten Workshops ist seit vielen Jahren "Mein Computer – Was ist da drin?" Hier stellten die M?dchen schnell fest, dass es gar nicht so schwer ist, einen Computer auseinander zu schrauben – ihn anschlie?end wieder richtig zusammenzusetzen hingegen schon! Dass tats?chlich "alles wieder" an der richtigen Stelle ins Geh?use "rein muss", merkten sie ziemlich schnell: Stimmt etwas nicht, gibt es nur ungeliebte Fehlermeldungen auf dem Bildschirm. Dank ausführlicher Dokumentation beim Auseinanderbauen und mit Hilfe der beiden Experten Matthias Geiger und Mostafa Madisesh, wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Praktische Informatik, gelang es den M?dchen jedoch schnell, den Computer wieder zum Laufen zu bringen. Stolz und zufrieden konnten die Teilnehmerinnen nun wieder im Internet surfen – mit einem Rechner, den sie selbst zusammengeschraubt haben!
Positive Technikererfahrungen machen
Dass die M?dchen sich für Technik begeistern, sieht man nicht nur in den Workshops – auch die Zahl der Anmeldungen spricht eine deutliche Sprache. "Manche der Workshops sind unglaublich beliebt und schon nach zwei Tagen ausgebucht", sagt Diplom-Kulturp?dagogin Sanne Grabisch, Organisatorin von MUT in Bamberg, zufrieden. Da man auf ein gutes Betreuungsverh?ltnis Wert lege, k?nnten leider nur etwa 70 M?dchen zugelassen werden. Auch Prof. Dr. Ute Schmid, Mitorganisatorin und Frauenbeauftragte der Fakult?t WIAI, freut sich über die positive Resonanz: "Wir geben den M?dchen durch MUT die Gelegenheit, positive Erfahrungen in einer klassischen M?nnerdom?ne zu sammeln." Das Feedback zeige, dass dies auch wichtig und notwendig sei. "Viele M?dchen sagen nach den Workshops, dass sie nie gedacht h?tten, dass Technik so viel Spa? machen kann." Solche positiven Technikerfahrungen seien auch in Hinblick auf die Zukunft wichtig: M?dchen, die frühzeitig ihre Neigungen entdeckten, würden sich eher für einen technischen Beruf oder ein Studium der sogenannten MINT-F?cher (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entscheiden, so Schmid.
Highlight lange Computernacht
Zum Abschluss der Aktion stellten die M?dchen ihre Projekte nicht nur den anderen Teilnehmerinnen und den Organisatoren von MUT, sondern auch ihren Eltern vor. Mit kreativen, selbstgestalteten Postern pr?sentierten sie stolz, was sie in den letzten Tagen erlebt und gelernt haben. Bei fast jedem Vortrag fiel der Satz "es hat echt viel Spa? gemacht." Den kr?nenden Abschluss der Veranstaltung bildete die lange Computernacht, in der die M?dchen am Rechner chatten und surfen k?nnen, bis ihnen die Augen zufielen. "Auch wenn die Workshops richtig toll sind – die Computernacht ist mein pers?nliches Highlight", schw?rmte Teilnehmerin Amelie. Ihre Freundinnen Judith und Eva nickten zustimmend.