Internationaler Tag der Familie am 15. Mai

Bamberger Forschende beantworten Fragen zu aktuellen Themen rund um Familie und Partnerschaft.

Mehr Anerkennung für die Leistungen der Familie und eine familienfreundliche Gesellschaft: Das sind die Ziele des ?Internationalen Tags der Familie“ am 15. Mai 2021, der von den Vereinten Nationen eingeführt wurde. Familienforschung spielt an der Universit?t Bamberg eine gro?e Rolle. Es gibt vielf?ltige Projekte in diesem Bereich, unter anderem in Kooperation mit dem Staatsinstitut für Familienforschung an der Universit?t Bamberg (ifb). Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beantworten aktuelle Fragen aus psychologischer, erziehungs- und sozialwissenschaftlicher Perspektive:

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf Familien mit Kita-Kindern?

Prof. Dr. Yvonne Anders, Inhaberin des Lehrstuhls für Frühkindliche Bildung und Erziehung an der Universit?t Bamberg:

?Die Anregungsbedingungen in der Familie haben entscheidenden Einfluss auf die frühkindliche Entwicklung und den sp?teren schulischen Erfolg. Familien wurden und werden vor immer neue Herausforderungen gestellt, zuletzt und aktuell durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die mit langen Phasen von Kita-Schlie?ungen verbunden war. Auf Seiten der Familie sind zugleich weitere Belastungen aufgetreten wie Existenzn?te. Aktuelle Forschung belegt einerseits die schwierige Lage, in der sich Familien mit kleinen Kindern zurzeit befinden. Gleichzeitig werden Wege zur St?rkung aufgezeigt, zum Beispiel durch digitale Programme.“

E-Mail: yvonne.anders(at)uni-bamberg.de
 
Forschungsthemen:
?    Kitaqualit?t und Auswirkungen
?    Familien in Zeiten von Corona
?    Erfolgreiche Ans?tze der Unterstützung von Familien

Wie wirkt sich Pers?nlichkeit und individuelle Wahrnehmung auf Partnerschaftsgestaltung und Zufriedenheit aus?

Prof. Dr. Astrid Schütz, Inhaberin des Lehrstuhls für Pers?nlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Universit?t Bamberg:

?Aktuell besch?ftigen wir uns mit dem Erleben von Macht und Einfluss in Partnerschaften. Wir stellen unter anderem fest, dass subjektiv erlebte Macht mit Zufriedenheit einhergeht, aber auch die Tendenz st?rkt, dem Partner oder der Partnerin zu verzeihen. In früheren Untersuchungen haben wir den Effekt Emotionaler Intelligenz auf die ?bernahme anderer Perspektiven und die Zufriedenheit in Partnerschaften gezeigt. Auch die Bedeutung dyadischen Copings haben wir untersucht: Es beschreibt die Art, wie Personen in einer Partnerschaft gemeinsam mit Stress umgehen, indem sie sich etwa gegenseitig unterstützen oder Stress gemeinsam bew?ltigen.“

E-Mail: astrid.schuetz(at)uni-bamberg.de

Forschungsthemen:
?    Subjektiv erlebte Macht und Wohlbefinden in Partnerschaften
?    Emotionale Intelligenz und Partnerschaftszufriedenheit
?    Bew?ltigung von Belastungen in Partnerschaften

Wie ver?ndert sich die Verteilung der Arbeit zwischen Frauen und M?nnern?

Dr. Florian Schulz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universit?t Bamberg (ifb):
 
?Die Aufgabenverteilung in Partnerschaften orientiert sich nach wie vor am Geschlecht: Frauen übernehmen ungef?hr zwei Drittel der unbezahlten Arbeit in Paarhaushalten wie Haushalt, Kindererziehung und Pflege. M?nner hingegen übernehmen durchschnittlich zwei Drittel der bezahlten Arbeit. Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten die Zeit angeglichen hat, die Frauen und M?nner für bezahlte und unbezahlte Arbeit verwenden, bleiben die bekannten Geschlechterunterschiede bestehen. Im Zuge der Corona-Pandemie haben sich traditionelle Muster eher noch verfestigt. Gleichstellung, Gleichheit und Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern im Hinblick auf die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit bleiben eine Zukunftsvision.“

E-Mail: florian.schulz(at)ifb.uni-bamberg.de
 
Forschungsschwerpunkte:
?    Familie und Arbeit
?    Geschlechterungleichheit
?    Verbundene Lebensl?ufe

Trennen sich Elternpaare eher, wenn die erwachsenen Kinder den elterlichen Haushalt verlassen haben?

Dr. Susanne Elsas, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universit?t Bamberg (ifb):
 
?Der Anteil der Ehen, die nach mehr als 20 Jahren Ehedauer geschieden wurden, steigt deutlich an. Gleichzeitig k?nnen die Folgen sp?terer Trennungen wie Partnerlosigkeit und Einkommenseinbu?en weniger leicht kompensiert werden, weil weniger Zeit verbleibt, um eine neue Partnerin beziehungsweise einen Partner zu finden oder Einkommensminderungen auszugleichen. Auch wenn der Auszug der Kinder aus dem elterlichen Haushalt meist nicht die Ursache für eine Trennung ist, so k?nnen derartige Ereignisse im Familienlebenszyklus Ausl?ser für Trennungen sein. Für Deutschland zeigt sich seit 1990, dass der Auszug der Kinder tats?chlich ein Ereignis ist, das aufgeschobene Trennungen nach sich zieht. Wenn diese dann vollzogen sind, sinkt das Trennungsrisiko deutlich.“
 
E-Mail: susanne.elsas(at)ifb.uni-bamberg.de

Forschungsschwerpunkte:
?    Familienberichterstattung
?    Familien?konomie
?    Zufriedenheitsforschung

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Medienkontakt:
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Projektstelle Forschungskommunikation
Tel.: 0951/863-1146
forschungskommunikation(at)uni-bamberg.de