Wie frühes Vorlesen die Mathekompetenz verbessert

P?dagogisch-psychologische Studie der Universit?t Bamberg hat die famili?re Lernumgebung untersucht.

Wachsen Kinder in einer Familie auf, in der sie schon früh zum Lernen angeregt werden, wirkt sich das langfristig positiv auf ihre schulischen Kompetenzen aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine p?dagogisch-psychologische Studie der Universit?t Bamberg, die im Sommer 2019 im internationalen Fachmagazin ?School Effectiveness and School Improvement“ erschienen ist. Die Bamberger P?dagogin Dr. Simone Lehrl, Hauptautorin der Studie, hat gemeinsam mit vier weiteren Forschenden herausgefunden: Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 Jahren schneiden in Mathematiktests besser als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ab, wenn ihre Eltern mit ihnen im Vorschulalter regelm??ig gemeinsam Bücher gelesen und besprochen haben.

?Die Studie hat als eine der ersten in Deutschland im Detail untersucht, wie bedeutsam die famili?re Lernumgebung in den frühen Lebensjahren für die Kompetenzentwicklung bis zur Pubert?t ist“, erl?utert Psychologin Prof. Dr. Sabine Weinert, die das Projekt an der Universit?t Bamberg gemeinsam mit Elementar- und Familienp?dagoge Prof. Dr. Hans-Günther Ro?bach geleitet hat. ?Am wichtigsten ist, dass Eltern Bücher nicht nur vorlesen, sondern mit dem Kind darüber sprechen“, betont Lehrl. Auf diese Weise würden Kinder spielerisch dazu angeregt, über die Inhalte nachzudenken, sie besser zu verstehen und Geschichten weiterzudenken.

Die Studie basiert auf Daten der L?ngsschnittstudie ?Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen im Vorschul- und Schulalter“ (BiKS-3-10) und der Folgestudie BiKSplus-3-13. In dem Gro?projekt arbeiteten Forscherinnen und Forscher aus P?dagogik, 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 und Soziologie von 2005 bis 2016 zusammen, finanziell gef?rdert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Familie – die erste Instanz für die kindliche Entwicklung

Lehrl und ihre Kollegen verwenden für die Teilstudie die Daten von 229 hessischen und bayerischen Kindern, die im Alter von drei bis zehn Jahren j?hrlich und erneut mit 12 und 13 Jahren getestet wurden. Ihre Eltern füllten Frageb?gen aus und wurden beobachtet, wie sie mit ihrem Kind in verschiedenen Situationen umgingen. Das Ergebnis zeigt: Es ist bedeutsam, dass Eltern ihre Kinder im Vorschulalter dazu anregen, schriftliche, sprachliche und mathematische F?higkeiten zu entwickeln. F?rderlich ist es zum Beispiel, wenn sie sich gemeinsam mit Würfelspielen und Bilderbüchern besch?ftigen. In weiterführenden Schulen führt das dazu, dass ihre Lese- und Mathematikf?higkeiten vergleichsweise besser sind.

In dieser Studie stand die Familie im Mittelpunkt, die für die kindliche Entwicklung laut Lehrl die erste Instanz ist. ?Man kann die Ergebnisse aber auch auf Kitas und Kinderg?rten übertragen“, führt die P?dagogin weiter aus. ?Frühere Studien – und auch die Ergebnisse der BiKS-Studie – haben gezeigt, dass Erzieherinnen und Erzieher einen positiven Einfluss auf Kinder und deren mathematische und sprachliche Entwicklung haben.“ Lernf?rdernd sei es etwa, gemeinsam Bilderbücher zu lesen, allt?gliche Situationen sprachlich zu begleiten oder auch Würfel- und Brettspiele zu spielen.

Ob die Entwicklungen und Anregungen in den frühen Jahren auch noch bedeutsam für die Entwicklung im frühen Erwachsenenalter sind, soll eine Anschlussstudie zeigen. Sabine Weinert, Simone Lehrl und Hans-Günther Ro?bach befragen ab 2020 alle ehemaligen ?BiKS-Kinder“ erneut zu ihrer aktuellen Lebenssituation. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) f?rdert die Studie mit rund 200.000 Euro.

Wie sich speziell in Kindertageseinrichtungen die sehr frühen mathematischen F?higkeiten von Kindern entwickeln und welchen Einfluss Erzieherinnen und Erzieher darauf haben, untersucht ab 2020 ein weiteres Folgeprojekt: ?Frühe mathematische Entwicklung und die Bedeutung von lnteraktionsqualit?t in Kindertageseinrichtungen“. Die DFG f?rdert die Studie, an der Simone Lehrl, Sabine Weinert und Hans-Günther Ro?bach ebenfalls beteiligt sind, mit rund 470.000 Euro.

Publikation:
Simone Lehrl, Susanne Ebert, Sabine Blaurock, Hans-Günther Ro?bach, Sabine Weinert. 2019. Long-term and domain-specific relations between the early years home learning environment and students’ academic outcomes in secondary school. School Effectiveness and School Improvement. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09243453.2019.1618346

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