Promotionsprojekte

Die Bedeutung der schulischen Vorbildung für die berufliche Ausbildung – Eine Betrachtung aus betrieblicher, beruflicher und individueller Perspektive

Paperprojekt 1: in Co-Autorenschaft mit Daniela Rohrbach-Schmidt und Paula Protsch

Arbeitstitel: Heterogenit?t im dualen Ausbildungssystem:   Wer beginnt eine Berufsausbildung mit h?herem kognitiven Anforderungsniveau?

Paperprojekt 2:

Arbeitstitel: School leaving certificates and VET – The role of firms as gatekeepers.

 

Promovendin: Anett Friedrich

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Werthaltungen und praktische Erfahrungen in der Berufsorientierung - Die Rolle von Schulpraktika in der Sekundarstufe I für den ?bergang in die Berufsausbildung

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt verdeutlicht eine zunehmende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage: Im Jahr 2023 standen 73.444 offene Ausbildungsstellen dennoch 26.381 unversorgte Bewerber:innen gegenüber, wie der Berufsbildungsbericht (BMBF, 2024) zeigt. Im Generationenwandel wird der Unternehmenskultur dabei eine immer gr??ere Rolle zugeschrieben, da junge Menschen zunehmend Wert auf zus?tzliche Job-Benefits legen, die über das reine Gehalt hinausgehen (Barhate & Dirani, 2022). Besonders bedeutsam sind dabei die individuellen Wertvorstellungen, die als zentrale Determinante für den sogenannten Job-Fit gelten und entscheidend dazu beitragen, wie gut berufliche Erwartungen und Realit?t miteinander harmonieren (Sortheix et al., 2015).

Das Promotionsprojekt beleuchtet daher die Relevanz von Werthaltungen und praktischen Erfahrungen in der Berufsorientierung, insbesondere im Kontext der Generation Z. Angesichts eines sich wandelnden Ausbildungsmarktes, gepr?gt durch ver?nderte Werthaltungen und Ansprüche junger Menschen, nimmt die Bedeutung der Berücksichtigung individueller Pr?ferenzen und der Passung zwischen Erwartungen, beruflichen Zielen und Anforderungen betont. Um ein umfassendes Verst?ndnis der dynamischen Wechselwirkungen zwischen individuellen Werthaltungen, sozialen und kontextuellen Einflüssen sowie praktischen Erfahrungen im Berufsorientierungsprozess zu berücksichtigen, werden verschiedene theoretische und empirische Zug?nge in einem kumulativen Promotionsprojekt adressiert. W?hrend die sozial-kognitive Theorie der Berufswahl (Lent et al. 2002; 2013) zur Analyse der Entwicklung beruflicher Pr?ferenzen und Entscheidungen im Kontext praktischer Erfahrungen herangezogen wird, erm?glicht die Work Value Theory (Brown, 2002; Busque-Carrier et al., 2022; Krumm et al., 2013) eine differenzierte Perspektive darauf, wie Werthaltungen die berufliche Orientierung beeinflussen. Die Signaltheorie (Spence, 1973) wird darüber hinaus zugrunde gelegt, um die Bedeutung praktischer Erfahrungen zur Reduktion von Informationsasymmetrien zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben zu untersuchen. Ziel der Arbeit ist es, die Rolle von Werten und praktischen Erfahrungen bei der Berufsorientierung zu analysieren, zu identifizieren wie diese zusammenh?ngen und Ansatzpunkte für eine werteorientierte und praxisnahe Gestaltung von Ma?nahmen zu identifizieren, die sowohl den individuellen Bedürfnissen der Generation Z als auch den Anforderungen der Arbeitswelt gerecht werden.

 

Projektbezogene Publikationen

Hochmuth, M., Seyffer, S., & Frey, A. (2024). Gelingensfaktoren für einen erfolgreichen Start in die duale Berufsausbildung aus der Perspektive der Berufsberatung: die Rolle von Beratungssettings, Praktika und Medien. In: K?gler, K., Kremer, H., & Herkner, V. (Hrsg.): Jahrbuch der berufs-und wirtschaftsp?dagogischen Forschung 2024 (103-119). Verlag Barbara Budrich. https://doi.org/10.3224/84742628

Hochmuth, M. (2023). Das Schulpraktikum als Erfolgsfaktor für einen realisierten ?bergang in die Berufsausbildung. Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), H.2. https://lit.bibb.de/vufind/Record/DS-781243

 

Promovendin: Melanie Hochmuth

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Resource Orientation in times of Digital Transformation: Innovative Practices for Human Resources Management

Abstract:

Digitalization is transforming the world of work and causing significant professional shifts (Dengler and Matthes 2015; Lühr et al. 2020). According to Bakker and Demerouti's Job Demand-Resources model (Demerouti et al., 2001), research into digital transformation should not only focus on job demands and skill requirements but also examine the factors that support learning during this transition. It is essential to explore these learning-enhancing factors to identify and activate employees' resources for successfully navigating digital change (Klemenz 2003; Demerouti & Nachreiner 2018; Reif et al. 2018).

Although some social science disciplines embrace a resource-based approach, this perspective has not been thoroughly explored in business education and personnel development, specifically within the field of Human Resource Management. This doctoral project aims to address this research gap. It examines various research traditions in resource diagnostics, identifies employee resources in the context of digital work, and evaluates a conceptual framework for learning-enhancing factors through an empirical study involving professionals from Human Resource Management and Vocational Education and Training.

Projektbezogene Ver?ffentlichungen:

Reiner, S., Annen, S., & Murry, G. (2024). Developing a taxonomy for employee resources in the digital work context. Human Systems Management, 0(0). doi.org/10.1177/01672533241295612

 

Promovendin: Prof. Stephanie Reiner

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Game-Design im Berufsbildungskontext – Dynamiken von Spielertypen in gamifizierten Lehr-Lern-Arrangements

Abstract:

Durch die zunehmende Fokussierung von Lernprozessen auf den Lernenden und dessen Leistungsf?higkeit sowie motivationaler Aspekte sind didaktische Methoden noch relevanter geworden. Nicht zuletzt die digitale Transformation von Lernprozessen fordert Adaptionen und Innovationen von Lehr-Lern-Arrangements (u.a. Gerholz & Dormann 2017). Unter dem Aspekt, dass Lernen sowohl Spa? machen als auch Wissen vermitteln soll, bietet Game-Design einen ersten Ansatz, Lehr-Lern-Arrangements v?llig neu zu gestalten.

Diese Zugang wird im Rahmen des Promotionsprojektes Game-Design im Berufsbildungskontext – Dynamiken von Spielertypen in gamifizierten Lehr-Lern-Arrangements aufgegriffen. Im Zuge der forschungsbegleitenden Gamifizierung eines Hochschulkurses werden Lernende sowohl hinsichtlich Ihrer spieltypologischen Mobilit?t als auch hinsichtlich der sozialen Interaktionsdynamiken evaluiert. Ziel ist es dabei, motivationale Effekte und Dynamiken von Spieltypen (angelehnt an das HEXAD Modell nach Marczewski 2018) durch gamifizierte Wissensvermittlung und didaktischer Spiel-Settings sowie unter Berücksichtigung zu identifizieren und Potentiale von Gamification für die berufliche Bildung aufzuzeigen.

Projektbezogene Ver?ffentlichungen:

Sailer, S. (2021): Badges, Levels, Leaderboards: Gamification zur Motivation Studierender der Berufs- und Wirtschaftsp?dagogik in selbstgesteuerten und kollaborativen Lern-Settings. In: bwp@ Berufs- und Wirtschaftsp?dagogik – online, Ausgabe 40, 1-20. Online: https://www.bwpat.de/ausgabe40/sailer_bwpat40.pdf (19.11.2021).

 

Promovendin: Sabrina Sailer-Frank

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Nachhaltigkeit in der Betrieblichen Bildung

Abstract:

Die Berufsbildung spielt eine Schlüsselrolle bei gesellschaftlichen Ver?nderungsprozessen wie der Nachhaltigkeitstransformation. Obwohl Ausbilder:innen dabei zentrale Akteur:innen sind, fehlt es an empirischen Studien zu den Kompetenzanforderungen an sie. Der erste Zeitschriftenbeitrag der Dissertation pr?sentiert daher ein Kompetenzmodell für die Facetten der Handlungskompetenz von Ausbilder:innen auf der empirischen Basis von 22 Expert:inneninterviews (Hufnagl & Annen, 2024). Das Kompetenzmodell macht die Handlungskompetenz von Ausbilder:innen greifbar, die zur Umsetzung der jeweiligen Nachhaltigkeitsstrategie in Unternehmen der Finanzdienstleistungs- und Informationstechnikbranche verlangt wird. Nachhaltigkeitskompetenz ist im Ergebnis kein eigenst?ndiger Kompetenzbereich, sondern ein integraler Bestandteil einer zukunftsf?higen Handlungskompetenz. Diese spiegelt sich auf vielf?ltige Weise in der Fach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz wider. Die Dimensionen beeinflussen sich gegenseitig und führen letztlich zu einer Handlungskompetenz, die eine Anwendung des Wissens in authentischen Gesch?ftssituationen erm?glicht und deklaratives, prozedurales, strategisches und schematisches Wissen kombiniert (Hufnagl & Annen, 2024).

Neben neuen Anforderungen an die Qualifizierung von Ausbilder:innen sehen sich Unternehmen im Kontext der Nachhaltigkeitstransformation zudem vermehrt mit der Herausforderung konfrontiert, Mitarbeiter:innen in die Anpassung ihrer Gesch?ftsmodelle einzubeziehen (z. B. Kiepe, 2021; Schl?mer et al., 2017). “Involvierte und partizipierende Mitarbeitende” (Melzig & Weber, 2020, S. 183) gelten dabei als Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften und das Verfolgen des Partizipationsgedankens sowie eine Verankerung und aktive F?rderung von nachhaltigem Berufshandeln als Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung (Peters, 2022). Partizipation ist ein Aspekt, der insbesondere von den betriebliche Ausbilder:innen gef?rdert werden kann durch die Berücksichtigung partizipativer Komponenten innerhalb der Lernprozesse (Peters, 2022). Eine Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) sollte sich daher ?zun?chst prim?r der Aufgabe widmen, kreative Wege zu den Mitgestaltungsm?glichkeiten für beruflich Handelnde zum nachhaltigen Wirtschaften“ (Schl?mer, 2009, S. 348) zu entwickeln. Der Forschungsstand zeigt, dass Partizipation bisher zwar gefordert und randst?ndig thematisiert wird, deren genaue Ausgestaltung in der betrieblichen Bildung jedoch unklar bleibt. Folgende Fragen sind daher leitend für das aktuelle Vorhaben: Inwiefern gibt es Partizipationsm?glichkeiten in der betrieblichen Ausbildung? Welche Idealvorstellungen haben Auszubildende in Bezug auf Partizipation im Sinne einer BBNE? Welche Arten von Partizipationsm?glichkeiten sehen Ausbildungsleitungen und Auszubildende? Inwiefern setzen Ausbildungsleitungen Partizipationsm?glichkeiten mit der unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie in Bezug?

Projektbezogene Ver?ffentlichungen:

Hufnagl, J. & Annen, S. (2024). Nachhaltigkeit in der betrieblichen Ausbildung – Kompetenzanforderungen aus unternehmerischer Sichtweise. bwp@ Berufs- und Wirtschaftsp?dagogik – online, Ausgabe 45, 1-29. https://www.bwpat.de/ausgabe45/hufnagl_annen_bwpat45.pdf

Hufnagl, J. (2024). National despite global? Perspectives of country comparisons on transformative education for sustainable development. J. Scharfenberg, J. Hufnagl, A. Kroner, & M. Spiekenheuer (Hrsg.), Migration und Bildung in der globalisierten Welt—Migration and Education in a Globalised World. Perspektiven, Herausforderungen und Chancen in der Migrationsgesellschaft—Perspectives, Challenges, and Opportunities in the Migration Society (S. 155–168). Waxmann Verlag GmbH. https://doi.org/10.31244/9783830998419_12

 

Promovendin: Julia Hufnagl

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Influence of training on employees' satisfaction with their organizations - Three classification studies

Abstract:

Das englischsprachige Promotionsvorhaben "Influence of training on employees' satisfaction with their organizations -- Three classification studies" erforscht den Einfluss betrieblicher Aus- und Weiterbildung auf das Verh?ltnis von Angestellten zu ihrer Arbeitsstelle. 

Es knüpft dabei an die Idee der Analyse von Arbeitendendaten in Unternehmen an und generiert personalentwicklungsrelevante Erkenntnisse. Das Projekt nutzt dafür unterschiedliche repr?sentative Stichproben der National Educational Panel Study (NEPS) des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung (LIfBi).

In einem ersten Beitrag mit dem Titel "Influence of Gender and Prior Education Intersectionality on Further Education Investments and Job Satisfaction" geht es darum, wie die Kombination fortbildungsrelevanter sozialer Attribute die Fortbildung in Unternehmen beeinflusst. Dazu wird auf der Basis der intersektionalen Theorie eine Stichprobe Berufst?tiger mittels eines k-medoid-Verfahrens klassifiziert und die Klassen danach bewertet. Bewertungskriterium ist inwieweit unterschiedliche Angestelltenprofile mit einer gro?en Anzahl an Fortbildungsstunden berufszufriedener werden.

Der zweite Beitrag mit dem Titel "Prediction of follow-up contract refusals by apprentices from individual embeddedness foci with logistic regression in a validation sample" zeigt mithilfe der Embeddedness-Theorie Faktoren auf, welche die Ablehnung eines Anschlussvertrags nach der Berufsausbildung vorhersagen. Er konstruiert dazu ein Logit-Modell auf der Grundlage einer Stichprobe von Auszubildenden (Training-Datensatz) und wendet dieses auf eine unabh?ngige zweite Stichprobe (Testdatensatz) an. 

Der dritte Forschungsbeitrag behandelt das Thema "Estimation of intersectional inequalities in the logistic regression probabilities for job satisfaction after further education and training". Mit einem Mixed-Effects-Modell und auf der Grundlage der Theorie zu "Inequality Regimes" von Acker (2011) stellt dieser heraus, unter welchen diskriminierungssensiblen gesellschaftlichen Eigenschaften - insbesondere Alter und Behinderung - Fortbildungen unmittelbar zu h?herer oder niedrigerer Berufszufriedenheit führen.

Projektbezogene Ver?ffentlichungen: keine

 

Promovend: Simon Reinwald

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