GIZ - Deutsche Gesellschaft f¨¹r Internationale Zusammenarbeit

BMZ - Bundesministerium f¨¹r wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Leitung: Prof. Dr. Annette Scheunpflug

Koordination: Mark Wenz M.A.

Mitarbeiter: Simone Beck, Lisa Baumeyer, Carsten Wirth

Diese Studie wurde zwischen April und Oktober 2014 von Mark Wenz und Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Leitung) in Zusammenarbeit mit Simone Beck, Lisa Baumeyer,  und Carsten Wirth im Auftrag der GIZ-Sektorvorhaben ?Berufliche Bildung¡° und ?Bildung¡° f¨¹r das BMZ erstellt. Sie baut auf einem Vorg?ngerdokument auf, das zwischen Mai und September 2013 von Dr. Katrin Bornemann (Leitung) in Zusammenarbeit mit Martin Ebeling, Andrea Frischholz, Evelyn Haag und Helena Stadtm¨¹ller ebenfalls im Auftrag der GIZ Sektorvorhaben ?Berufliche Bildung¡° und ?Bildung¡° f¨¹r das BMZ erarbeitet wurde. Die Studie ist grundlegend ¨¹berarbeitet worden.

Wir danken den GIZ-Sektorvorhaben ?Bildung¡° und ?Berufliche Bildung¡°,insbesondere Frau Sophia Palmes, Frau Britta Malinski und Herrn Christoph B¨¹dke f¨¹r das Vertrauen in unsere Arbeit, die hervorragende Betreuung w?hrend der Erstellung der Studie und die gute und kompetente Kooperation.

Inhalt und Ziele

In dieser Studie geht es um eine Analyse der Bildungsf?rderung bi- und multilateraler Geber in der Entwicklungszusammenarbeit. In diesem Bericht werden die aktuelle Entwicklungszusammenarbeit und das nationale Engagement von 112 L?ndern im Sektor Bildung vorgestellt.

Was leistet die Studie?
Ziel der vorliegenden Studie ist es, einen umfassenden ?berblick ¨¹ber die Bildungssituation in den Partnerl?ndern des BMZ (50 A-L?nder und 29 B-L?nder) sowie in L?ndern ohne eine Kooperation (33 an der Zahl) zu geben und das Engagement der Geber ¨C insbesondere Deutschlands ¨C abzubilden. Zudem werden einige wenige L?nder betrachtet, die nicht den formalen Status eines Staates haben (Pal?stinensische Gebiete, Kosovo etc.).

Der Hauptteil dieser Studie besteht aus 112 L?nderprofilen, von denen 81 bereits aus einer vorhergehenden Studie vorlagen und 31, die neu erstellt worden sind. In der ?berarbeitung ging es zum einen um die Aktualisierung der Daten, aber auch darum, die wissenschaftliche Basis der Profile zu verbessern, in dem alle Aussagen belegt wurden, auf Bewertungen verzichtet wurde und einzelne Themenbereiche ¨¹berarbeitet wurden. F¨¹r die 31 neu erstellten Profile wurden alle Daten und Texte neu zusammengestellt. Jedes der einzelnen Profile enth?lt die folgenden Informationen: Auf der ersten Seite wird der Informationsstand zur Kooperationsform Deutschlands mit dem Partnerland, die EZInstrumente, Strukturdaten wie der Human Development Index, die Einkommensgruppe, das Bev?lkerungswachstum etc. gegeben. Daneben werden an dieser Stelle Informationen zur Erreichung der Ziele aus dem Education for All (EFA) Prozess bereitgestellt. Die erste Seite eines jeden L?nderprofils vermittelt somit einen ersten Gesamt¨¹berblick ¨¹ber das jeweilige Land.

Die Studie gew?hrt dar¨¹ber hinaus einen Einblick in die aktuelle Lage und die Rahmenbedingungen im untersuchten Land, wobei diese mit einem bildungsspezifischen Fokus betrachtet werden. Um das nationale Engagement im Bildungssektor der einzelnen L?nder darlegen zu k?nnen, werden die nationalen politischen Anstrengungen, die Bildung vor Ort zu verbessern, sowie die nationalen Ziele benannt. Au?erdem werden die wichtigsten Strategiepapiere und Bildungshemmnisse skizziert. Anschlie?end erfolgt ein Einblick in das Geberengagement der betrachteten L?nder. Hier wird dargestellt, in welche Sektoren die Zahlungen der Geber flie?en und wie sie im Bereich Bildung auf die einzelnen Subsektoren verteilt sind. Die Studie gibt damit Auskunft dar¨¹ber, in welcher H?he Zahlungen f¨¹r welche Bildungsbereiche vorliegen und von welchen Gebern sie geleistet werden. Neben diesen durch die Studie bereitgestellten Informationen ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass das Augenmerk der Studie auf dem unterschiedlichen Engagement der Hauptgeber pro Land liegt. Die Studie liefert keinen Aufschluss ¨¹ber die Geberharmonisierung und Geberkoordination. Hierzu w?ren weiterf¨¹hrende Analysen notwendig.

Ein gesondertes Kapitel geht auf das deutsche Engagement im Bildungsbereich in den verschiedenen Subsektoren ein und beziffert diese. Zudem wird ¨¹ber die laufenden TZ- und FZMa?nahmen Auskunft gegeben.
Den L?nderprofilen voran geht ein Abschnitt, in dem die Methode der Studie dargestellt wird. Es wird erl?utert, wie die Daten zustande gekommen sind, was sich hinter den einzelnen K¨¹rzeln verbirgt und an welcher Stelle offizielle OECD-DAC Zahlen nachgelesen werden k?nnen.

Die L?nderstudie wird durch eine zusammenfassende Analyse abgeschlossen. Hier geht es zum einen darum, die Herausforderungen im Bildungsbereich und die Geberpolitik in den verschiedenen Weltregionen genauer in den Blick zu nehmen sowie das deutsche Engagement hinsichtlich der L?nder- und F?rderschwerpunkte zu analysieren.

Zudem ist zus?tzlich zu dieser Studie eine Datenbank erarbeitet bzw. ¨¹berarbeitet worden, in der sich eine Vielfalt aktueller Daten zur Bildungssituation einzelner L?nder und Regionen abfragen lassen.

Au?erdem wurde eine elektronische Loseblattsammlung mit ann?hrend 1.000 Dokumenten ¨¹berarbeitet bzw. erstellt. Diese Loseblattsammlung erh?lt pro Land geordnet wichtige f¨¹r den Bildungsbereich relevante Grundlagenpapiere.

Wozu dient die Studie?
Die Studie soll dem internen Wissensmanagement der GIZ und des BMZ dienen. Die vorliegende Erhebung ist ein Bestandteil eines ausgebauten internen Informationssystems des BMZ. Sie soll einen schnellen ?berblick ¨¹ber aktuelle, grundlegende Informationen f¨¹r strategische Entscheidungen in der Bildungsf?rderung erm?glichen und damit als Basis f¨¹r die weitere Entwicklung regionaler Analysen dienen. Die hier gesammelten, berechneten, angereicherten und z.T. interpretierten Informationen sollen einen Wissenspool darstellen, auf den verschiedene Akteure im BMZ und nachgeordneten Organisationen mit ihren unterschiedlichen Fragestellungen (zum Beispiel in Bezug auf die Bildungsstrategie, Post 2015, Regionalstrategien, L?nderportfolioentwicklung, etc.) zur¨¹ckgreifen k?nnen. Die einzelnen Bildungsprofile und das gesamte Bildungsmapping k?nnen die Diskussion zwischen verschiedenen Akteuren zu Fragen des Bildungssektors bef?rdern. Sie k?nnen grundlegende Informationen f¨¹r ?berlegungen zur Portfolioentwicklung
einzelner L?nder und f¨¹r die Positionierung des BMZ im Sektor liefern. Des Weiteren soll die Untersuchung eine praktische und aktuelle Arbeitshilfe f¨¹r die allt?gliche Beantwortung von Anfragen, Redevorbereitungen und die Erstellung von verl?sslichen Vorlagen sein. Sie soll die Sprech- und Auskunftsf?higkeit des BMZ gegen¨¹ber Dritten im Sektor Bildung erh?hen und intern die Planung von Entwicklungspolitik im Bildungsbereich
und deren Umsetzung erleichtern.

Bamberg, im Oktober 2014

Mark Wenz & Annette Scheunpflug

Methodisches Design und Anlage der Studie

Die Studie ist als Reanalyse angelegt, d.h. es werden f¨¹r diese Studie keine eigenen Daten erhoben, sondern auf bestehende Datenbanken zur¨¹ckgegriffen und Informationen aus diesen thematisch fokussiert zusammengestellt. Die Qualit?t dieser Studie steht also in enger Relation zu der Qualit?t der zugrundeliegenden Datenbanken.

Inhaltlicher Fokus sind die Bildungssituation und die nationalen Bildungsstrategien der jeweils in den Blick genommenen Staaten sowie die Geberstruktur in der Entwicklungszusammenarbeit im Bildungsbereich. Hier wird der Schwerpunkt auf das deutsche Engagement im Vergleich zum internationalen Engagement gelegt. Es geht also darum, die unterschiedlichen Geber f¨¹r die Bildungssektoren unterschiedlicher L?nder zu erfassen und deren Engagement in den einzelnen Subsektoren des Bildungsbereichs sichtbar zu machen.

Die Studie besteht aus drei Teilen, einer elektronischen Datenbank (inkl. der f¨¹r deren Handhabung erforderlichen Tools), der hier vorliegenden Analyse einzelner L?nder sowie einer Loseblattsammlung, in der die wichtigsten zugrundeliegenden Dokumente f¨¹r die nationalen Bildungsstrategien der einzelnen L?nder zusammengestellt wurden. Die Aktualisierung der Datenbank des letzten Jahres wurde durch die GIZ sowie das Gutachterteam vorgenommen.

Datengrundlage

Alle Angaben in den L?nderprofilen zu ODA-Auszahlungen wurden, soweit nicht explizit anders vermerkt, aus der Datenbank Creditor Reporting System (CRS) der OECD-DAC entnommen. Die Abfragen stammen aus dem Zeitraum zwischen dem 1.4. und dem 27.7.2014.

Alle Angaben wurden auf maximal zwei Nachkommastellen gerundet. Dadurch werden, bei der Darstellung in Millionen, Summen unterhalb von 5.000 € als ?0,00¡° dargestellt. Gab es in einem Bereich keine Auszahlungen oder Zusagen, so wird dieser in der entsprechenden Tabelle nicht aufgef¨¹hrt.

Alle L?nderabk¨¹rzungen (AFG f¨¹r Afghanistan, etc.) sind der offiziellen DIN-Tabelle ISO ¨C 3166 ¨C Alpha 3 entnommen.

Zu manchen L?ndern lie?en sich mehr Informationen im Internet und in der Literatur finden als zu anderen. In der Regel steigt die Menge und Qualit?t der Daten mit der Anzahl an Gebern. L?nder, die bislang wenige Zusch¨¹sse erhalten, ver?ffentlichen in der Regel weniger Dokumente und Statistiken ihrer Bildungspolitik. Zudem gehen viele Daten auch auf die Geber zur¨¹ck, die selbst Studien in Auftrag geben, um entsprechende Daten zu erheben (z.B. USAID). Insbesondere in fragilen Kontexten ist die Datenlage oftmals unzul?nglich. ?berdies h?ngt die Menge der erh?ltlichen Informationen auch von der Amtssprache ab. In diese Studie sind Informationen zur nationalen Lage und dem Geberengagement auf Deutsch, Englisch, Franz?sisch, Spanisch und in Teilen Portugiesisch eingegangen.

Auch aus folgenden Gr¨¹nden l?sst sich nicht immer ein klares Bild der Situation vor Ort
nachzeichnen:

  • Bei angegebenen Mitteln kann es sich um finanzielle Zusammenarbeit (FZ) handeln, die ggf. vor Ort nicht so klar sichtbar wird wie Vorhaben der technischen Zusammenarbeit (TZ).
  • Die Klassifizierung von Bildungsma?nahmen nach CRS-Kodifizierung tr?gt dazu bei, dass zum Teil Ma?nahmen als Bildungsma?nahmen verschl¨¹sselt werden, die nicht genuin dem Bildungswesen zuzurechnen sind. Zudem werden teilweise Bildungsaktivit?ten aus bestimmten Subsektoren dem Subsektor ?Bildung allgemein zugeordnet¡°. Diese Kodierungsprobleme erschweren die Analyse der Daten.
  • Es kann au?erdem der Fall vorliegen, dass Mittel von sogenannten anderen Zuwendungsempf?ngern (Kirchen, vermehrt Stiftungen und NGOs) eingesetzt werden und diese nicht in gleichem Ma?e ?ffentlich sichtbar gemacht werden wie staatliche Aktivit?ten und deshalb nicht aufgef¨¹hrt sind.
  • H?ufig werden multilaterale Mittel (aber auch bilaterale Mittel) von Consultants bzw. Consulting-Firmen umgesetzt, so dass nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, von welchem Geber oder welchen Gebergemeinschaften die Mittel stammen. So kann es beispielsweise sein, dass die EU als Geber nicht in Erscheinung tritt, sondern vor Ort eine externe Consulting-Firma die EU-Mittel umsetzt.
  • Die Einspeisung von Daten in die offizielle Datenbank des OECD-DAC beziehungsweise deren Ver?ffentlichung geschieht stets um mindestens ein Jahr verz?gert. Die neuesten f¨¹r diese Studie verwendeten Daten stammen somit aus dem Jahr 2012, sodass sich das Geschehen vor Ort bereits wieder ver?ndert haben kann.
  • Die Anrechnung der Studienplatzkosten in Deutschland bzw. in anderen Geberstaaten f¨¹hrt h?ufig zu einer ?bersch?tzung des Engagements im Bildungssektor, da Hochschulstudierende in Deutschland aus L?ndern der Dritten Welt nicht notwendigerweise zu einer St?rkung der heimischen Bildungssysteme f¨¹hren.

Strukturdaten
Die erste Seite der L?nderprofile bildet verschiedene Strukturdaten des jeweiligen Landes ab. Hier soll dem Leser ein schneller ?berblick verschafft werden. Die Aufnahme des Erreichungsgrades der EFA-Ziele gibt einen ?berblick ¨¹ber den Erfolg der Bildungsarbeit vor Ort. Au?erdem wird sofort sichtbar, welchen Kooperationsstatus das Land f¨¹r Deutschland hat und somit auch dessen Bedeutung f¨¹r die deutsche Bildungszusammenarbeit. Nachfolgend wird beispielhaft die erste Seite abgebildet, anhand derer die einzelnen Rubriken per Kommentarblase erkl?rt werden. Anschlie?end werden die einzelnen Kategorien in der entsprechenden Reihenfolge der Tabelle dargestellt.

  • Scheunpflug, A. & Wenz, M. (2018). Die globale Bildungsagenda ¨C zu den Herausforderungen der Bildungszusammenarbeit im Entwicklungskontext. In R. Tippelt & B. Schmidt-Hertha (Hrsg.), Handbuch Bildungsforschung (Springer Reference Sozialwissenschaften, 4., ¨¹berarb. u. akt. Auflage 2018, S. 307¨C324). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19981-8_12. Cite article as Citavi ris.
  • Scheunpflug, A.; Wenz, M.; Beck, S.; Baumeyer, L.; Wirth, C. (2014): L?nderanalyse der Bildungsf?rderung bi- und multilateraler Geber in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Auftrag des Bundesministeriums f¨¹r wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der Gesellschaft f¨¹r Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Bericht zur internen Verwendung im Ministerium, Bonn. 1087 Seiten.