Neuer Artikel in Legislative Studies Quarterly

Ulrich Sieberer und Michael Herrmann (Universit?t Konstanz) erkl?ren in einem neuen Artikel in Legislative Studies Quarterly, wie es den Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung im Jahr 1848 m?glich war, innerhalb kürzester Zeit arbeitsf?hige Fraktionen zu bilden, obwohl Parteien im vorpolitischen Raum verboten waren.

Der Aufsatz zeigt mit quantitativen und qualitativen Methoden, dass Abgeordnete sich gezielt mit Kollegen zusammenschlossen, die ?hnliche verfassungspolitische Ziele verfolgten. Sie identifzierten solche Parlamentarier anhand von deren parlamentarischem Verhalten sowie verschiedenen sozio?konomischen, kulturellen und politischen Charakteristika, die Rückschlüsse auf inhaltliche Ziele zulie?en. Im Gegensatz zu bisheriger Forschung zur Bildung von Parteien zeigt die Analyse, dass sich Abgeordnete auch ohne wahl- und karrierebezogene Anreize zu Fraktionen zusammenschlie?en und dass diese Fraktionsbildung sehr schnell verlaufen kann.

Sieberer, Ulrich/Herrmann, Michael, 2019, Bonding in Pursuit of Policy Goals: How MPs Choose Political Parties in the Legislative State of Nature, Legislative Studies Quarterly 44(3): 455-486, doi: 10.1111/lsq.12231. Link