Undone Science

Gastvortrag von Awa Naghipour und Lucia Mair am 05.02.2025

Am Mittwoch, 05. Februar 2025, sprechen von 10:15 bis 11:45 Uhr in der Feldkirchenstra?e, Raum F21/03.81 im Rahmen des gemeinsam von Jun-Prof. Barbara Wittmann und Jun.-Prof. Marvin Reuter organisierten Seminars "Die kulturelle Konstruktion von Krankheit: Soziologische und ethnologische Perspektiven" Awa Naghipour und Lucia Mair zum Thema: 

Undone Science
 

Wissenschaft bringt unsere Gesellschaft voran, entschlüsselt Unverstandenes und unterstützt Menschen darin, ein informiertes und selbstbestimmtes Leben zu führen – dieses Bild einer sachlichen und benevolenten Wissenschaft ist gesellschaftlich weit verbreitet. Auch der Gesundheitssektor ist hiervon nicht ausgenommen. Aber wie sucht sich das Wissenschaftssystem “seine” Themen aus, und welche Wissensbereiche bleiben dabei unterforscht, unterfinanziert und vernachl?ssigt? Welche Formen von Wissen werden durch wen legitimiert? 
In dieser Sitzung diskutieren Awa Naghipour und Lucia Mair Beispiele aus einem Lehrprojekt an der Medizinischen Universit?t Wien zu gesundheitsaktivistischen Perspektiven auf Endometriose, ME/CFS und ?m?nnlicher‘ Verhütung. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Implikationen eine solche Auseinandersetzung für eine wissenschaftliche, klinische und gesundheitspolitische Praxis im Gesundheitssektor mit sich bringt. 

Awa Naghipour hat an der Charité Berlin Humanmedizin studiert, nach klinischer T?tigkeit in der Inneren Medizin ist sie seit 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Medizinischen Fakult?t der Universit?t Bielefeld am Lehrstuhl für Geschlechtersensible Medizin. Ihre aktuellen Arbeitsinteressen umfassen Geschlechter- und Diskriminierungssensibilit?t, Intersektionalit?t und den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Lehr-, klinische und politische Praxis.
Lucia Mair hat Medizin, Europ?ische Ethnologie und im Master Medical Anthropology and Sociology studiert und promoviert mittlerweile an der Universit?t Wien am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie. Zuvor war sie als Beraterin im Bereich globale Gesundheit für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) t?tig. Ihre Doktorarbeit befasst sich mit neu entstehenden Versorgungsformen vor allem in quartiersbezogenen Gesundheitszentren in Deutschland.


Mit anderen haben die beiden 2020 den Verein Feministische Medizin e.V. gegründet.