Dr. Nadine Hecht M.A., M.A. (LIS)

Leiterin der Abteilung Handschriften & Alte Drucke und Referentin für landesbibliothekarische Aufgaben an der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda

Nach meinem Studium der Geschichte, Europ?ischen Ethnologie und Kunstgeschichte an der Universit?t Bamberg absolvierte ich an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ein Referendariat für den h?heren Bibliotheksdienst. Begleitend dazu habe ich am hiesigen Lehrstuhl bei Frau Professor Alzheimer promoviert. Bereits zu Beginn meines Studiums übte das BID-Wesen (Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationswissenschaft) einen gro?en Reiz auf mich aus, zumal mich neben der Arbeit mit Originalquellen auch immer der Dienstleistungsaspekt und die Erschlie?ung interessierten.

Diese Sichtweise verfestigte sich, als ich durch meine Abschlussarbeit zur barocken Bildpublizistik zunehmend mit Digitalen Bibliotheken und retrospektiven Nationalbibliographien wie dem VD17 in Berührung kam.

Dass solch komfortable Dienstleistungen wie Volltextdurchsuchbarkeit mittels OCR oder Digitale Editionen durch das Engagement der Bibliotheken überhaupt erst m?glich gemacht werden, ist in den K?pfen der Nutzer vielfach leider wenig pr?sent.

Erste berufliche Erfahrungen im Staatsarchiv Bamberg, dem Historischen Archiv des Germanischen Nationalmuseums sowie an der Bamberger Universit?tsbibliothek best?rkten diese fachliche Profilbildung, für den auch mein fachlicher Hintergrund mit einem Schwerpunkt auf Altbest?nde sowie der Kultur- und Mediengeschichte der Frühen Neuzeit eine gute Basis bildete.

Neben diesen genannten Erfahrungen im BID-Sektor hatte ich zudem dankenswerterweise die Gelegenheit, im Rahmen eines DFG-Projektes am Lehrstuhl für Neuere Geschichte sowie am Lehrstuhl von Frau Professor Alzheimer auch in der Forschung t?tig zu sein. Dies stellte im Hinblick auf die Funktion eines wissenschaftlichen Bibliothekars als (Ver-)Mittler an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Informationsinfrastruktur eine ideale Erg?nzung für mich dar.

Seit 2016 bin ich an der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda Leiterin der Abteilung Handschriften & Alte Drucke und zugleich als Referentin für landesbibliothekarische Aufgaben t?tig, worunter die Erschlie?ung und Betreuung der historischen Sammlungen samt Ausstellungskuration f?llt.

 

Meine Tipps

  • Arbeiten Sie früh auf ein bestimmtes Interessengebiet hin und versuchen Sie zudem, sich über Ihre Studienf?cher hinaus Schlüsselkompetenzen anzueignen, die Ihnen helfen k?nnen, sich von der Vielzahl an Bewerbern abzuheben. In meinem Fall waren dies spezielle IT-Kompetenzen aus dem Bereich der Digital Humanities, die im Bibliothekswesen eine immer wichtigere Rolle spielen.
  • Als sehr hilfreich empfand ich au?erdem die vielen Praxisprojekte und Kooperationen mit kulturellen Einrichtungen, die einem am Lehrstuhl erm?glicht werden und die Sie unbedingt wahrnehmen sollten, da sie keine Selbstverst?ndlichkeit sind! Hier lernt man bereits w?hrend des Studiums, das Gelernte in die Praxis umzusetzen und verschafft sich beispielsweise mit bereits entwickelten Ausstellungskonzeptionen zus?tzliche Bonuspunkte in Bewerbungsgespr?chen. (>>> Zu den Ausstellungen des Lehrstuhls)
  • Auch sah ich es immer als einen gro?en Luxus an, in einer Weltkulturerbestadt wie Bamberg studieren zu k?nnen, wo eine solch gro?e Dichte an Ged?chtnisinstitutionen herrscht, sodass man als Student/in bereits in den ersten Semestern die Gelegenheit bekommt, mit Originalen – seien es Textquellen oder Materielle Kultur – zu arbeiten.
  • Letztlich braucht es jahrelange Spezialisierung und Ausdauer, um eine der wenigen, hartumk?mpften, aber dafür fachnahen Stellen im Bereich Archiv – Bibliothek – Museum zu ergattern. (>>> Wenn Sie Interesse haben an einem Praktikum)

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!

>>> Zum ?berblick aller Wege in den Beruf