EfMUN 2018
Freitag 06:00: Bamberg – Erfurt
Vom 19. bis zum 21. Januar 2018 nahm die NMUN-Bamberg Delegation an der Erfurter Simulationskonferenz der Vereinten Nationen teil. Die Konferenz konnte trotz des Wintersturms Frederike, der Bundesweit für ein gro?es Verkehrschaos gesorgt hatte, ausgetragen werden. Unsere 15 Delegierten samt zwei Tutoren verbrachten nach einer sehr kurzer ICE Fahrt den Vormittag bei Kaffee und Tee im winterlichen Erfurt. Für viele Delegierte aus Bamberg war es die erste Reise nach Erfurt. Unsere Gastgeber, NMUN Erfurt, hatten uns nicht nur zu einer sehr gut organisierten Konferenz, sondern auch zu einer Stadtführung eingeladen. In entspannter Atmosph?re wurden wir mittags durch die Altstadt Erfurts geführt und begegneten den frühen Wirkungsst?dten Martin Luthers, wunderbaren H?user Fassaden und vielen Figuren des KIKAs, der wie wir erfuhren seinen Sitz in Erfurt hat. Trotz einer zun?chst durchwachsenen Wetterlage überzeugte Erfurt durch seine bestechende Architektur, seine charmanten Gassen und abwechslungsreichen Gesch?fte. Eine Stadt die viele von uns wieder besuchen werden!
Freitag 15:00: Die Konferenz beginnt!
Das alte Rathaus der Stadt Erfurt diente als Austragungsort, und einen würdigen Ort h?tte man sich nicht wünschen k?nnen. Das Flair in s?mtlichen Sitzungss?len beeindruckte alle Teilnehmer sichtlich. Nach einer gelungenen Einführung, in der das politische Engagement junger Studierender hervorgehoben wurde und einem einführenden Fotoshooting aller Komitees (siehe Anhang) konnte die eigentliche Simulation beginnen.
Die Erfurter Model Konferenz bot vier verschiedene UN Komitees an. Simuliert wurde die...
· UN Generalversammlung zu den Themen: Facing the Effects of Climate Change: Environmental Migration; and International Cooperation to Address the World Drug Problem
· Der UN Sicherheitsrat behandelte die Themen: Territorial Disputes in the South China Sea; and The Situation in the DPRK,
· Der Wirtschaft und Sozialrat (ECOSOC) der UN diskutierte zu: Enhancing Rapid Repsonse Mechanisms to Global Health Crisis; and Mitigating the Negative Effects of Climte Change und
· der historische UN Sicherheitsrat (1960) zur: Congo Question
Aus Zeitgründen wird in den meisten Simulationskonferenzen nur ein Thema der Tagesordnung behandelt. W?hrend in dem historischen Sicherheitsrat nur ein Thema auf der Agenda stand und somit sofort thematisch eingestiegen werden konnte, begann in den anderen drei Komitees die Debatte um die Tagesordnung. Diese gilt es im ?Agenda Setting“ durch k?mpferische Reden in der zu pr?ferierenden Reigenfolge zu w?hlen. Sowohl die Delegierten der Generalversammlung, als auch die des ECOSOC konnten sich nicht zügig auf eines der Themen einigen. Bis kurz vor Ende des ersten Tages wurde, um die Tagesordnung zu gestalten, engagiert debattiert und in den informellen Treffen um die Stimmen der anderen Delegierten gerungen. Zu den eindrucksvollsten Redebeitr?gen dieser Phase der Konferenz z?hlten die Wortmeldungen der bspw. unmittelbar vom Klimawandel betroffenen L?nder. Diese wandten sich in alarmierenden T?nen an die Weltgemeinschaft, oft mit der Bitte verbunden sie jetzt nicht alleine zu lassen. Im UN Sicherheitsrat konnte sich vergleichsweise zügig auf ein zu diskutierendes Thema geeinigt werden: Die Situation in Nordkorea. Gegen Ende des ersten Tages war das zu besprechende Thema für jedes Komitee gew?hlt (siehe Auflistung).
Bereits am ersten Verhandlungstag wurde bis 22:00 gearbeitet, anschlie?end ging es für die Delegierten zurück ins Hotel, oder in die n?chste Bar.
Samstag 10:00: Die Arbeit in Kleingruppen beginnt
12 Stunden sp?ter fanden sich die Komitees erneut zusammen. Der zweite Tag der Konferenz ging nun recht zügig über in die produktivste Arbeitsphase. Jetzt galt es, die richtigen Alliierten zu finden. In der immer knapp bemessenen Zeit wurde versucht gleiche Ideen zu verschriftlichen und somit gemeinsam zu einem w?hlbaren Beschluss zu kommen. Die Schwierigkeit besteht auch daran, die Interessen des zugeteilten Landes nicht au?er Acht zu lassen. Für die meisten von uns stelle der Samstag den anspruchsvollen H?henpunkt der Konferenz dar.
Im Verlaufe des Tages wurden die zun?chst grob formulierten Ziele immer weiter verfeinert und überarbeitet. In den nun folgenden Reden wurde meist zur Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgruppen aufgerufen und bisherige Arbeitsergebnisse pr?sentiert. Hier, wie in allen anderen Teilen der Konferenz wurde die enorme Lernkurve, die die Bamberger Delegation seit Beginn des Projekts erfahren hat mehr als deutlich. Stets hoch konzentriert und professionell gingen alle ans Werk, hielten bestechende Reden und brachten sich produktiv in Arbeitsgruppen ein.
Samstag 13:00: Pause
Mittags erwartete alle ein exklusives Mittagessen, bestehend aus drei G?ngen, in sehr stimmigen Ambiente. Auf Rat der Veranstalter hin, wurde in den Pausen meist wieder auf die Muttersprache -Deutsch gewechselt. In entspannter Atmosph?re wurde über Privates und Berufliches aus dem Leben der verschiedenen Teilnehmer geredet. Immer wieder sch?n zu sehen war die gro?e Freude die sich bei allen Bambergern breit machte, wenn man die Delegierten aus den eigenen Reihen erblickte. Sei es bei Toiletteng?ngen, der Kaffeepause, dem Mittagessen oder im eigenen Komitee.
Samstag 15:00: Work, work, work
Diese Session z?hlte zu den wichtigsten und produktivsten. In allen Komitees wurden fieberhaft L?sungsvorschl?ge zur jeweiligen Sachlage ausgearbeitet. Dabei konnte man sich nicht auf die Hilfe des Internets verlassen. Das stand bei dieser Konferenz niemandem zur Verfügung. KnowHow und gute Vorbereitung waren gefragt.
Der Grundablauf jeder (Simulations)-konferenz ist der gleiche. Formale und informale Sessions wechseln sich ab und sind zu gleichen Teilen wichtig.
In der formalen Session wird jedem Land ein Platz auf der Redeliste gew?hrt. Die ihm zugeteilte Redezeit nutzen die Delegierten um ihre Betroffenheit, ihre L?sungsvorschl?ge oder ihre Besorgnisse in Form von zeitlich Begrenzten Reden zu ?u?ern. Diese Redebeitr?ge sind für den Arbeitsprozess wichtig. In ihnen werden Standpunkte, ?berschneidungen und Gegens?tze der verschiedenen im Raum vertreten Positionen für alle h?rbar deutlich. Die informelle Session dient der Arbeit in Klein- und kleinstgruppen. Hier wird mit Gleichgesinnten verhandelt und begonnen L?sungsvorschl?ge ?aufs Papier zu bringen“ und um einzelne Formulierungen und konkrete Kompromisse gerungen.
Samstag 22:30: Debriefing
Wie sich in den abendlichen Feedbackrunden, dem ?Debriefing“, herausstellte, waren im Laufe der Konferenz auch einige Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden gewesen. So musste man in den kleineren
Sicherheitsr?ten unz?hlige Reden halten, wohingegen Teilnehmer des GA und des ECOSOC mit der schieren Gr??e der Gremien und der damit einhergehenden hohen Teilnehmerzahl zu k?mpfen hatten. Im Debriefing berichteten Alle von ihren Erlebnissen, Eindrücken und dem Positiven und Negativen des Tagesverlaufs.
Erfurt bot einen ersten Vorgeschmack auf die Intensit?t der Verhandlungen in New York, in denen die meisten Komitees sehr gro?, und das Stresslevel und die verlangte Konzentration sehr hoch sein wird.
Für au?erordentlich Motivierte Teilnehmer ging es anschlie?end noch zum ?delegates dance“ in einen Erfurter Club. Für alle anderen zurück ins Hotel und ins Land der Tr?ume.
Sonntag 10:00: Endspurt
Am dritten und letzten Konferenztag hatten die Delegierten die Aufgabe die einzelnen Arbeitsgruppen und deren Ideen zu mehreren gro?en Gruppen zusammenzuschlie?en. Aus mehreren Gründen stellte sich dieser Prozess als sehr anspruchsvoll heraus. Das vorher mühsam erarbeitete Dokument musste den anderen Gruppen vorgestellt werden. Nur wenn beide Gruppen übereinstimmten, konnte eine Fusion der Ideen erfolgreich gelingen. Teilweise wurde bis zur letzten Minute an einzelnen Nebens?tzen und Formulierungen gefeilt. Da bis zur Mittagspause Ergebnisse auf dem Tisch liegen sollten war der Sonntag vor allem ein Wettlauf gegen die Zeit. Hier zahlte sich vor allem das Verhandlungsgeschickt der Bamberger aus, die auch in den nun gr??eren Arbeitsgruppen stets hervorstachen und einen für alle, aber auch für sich selbst, stimmigen Kompromiss fanden.
Sonntag 13:00: Letzte Ab?nderungen
Die eingereichten Resolutionsentwürfe konnten in der folgenden Sitzung noch ver?ndert und angepasst werden. ?ber jeden hierzu eingereichten Antrag wurde abgestimmt. Obwohl das Ende der Konferenz schon spürbar nahe war, erfolgte auch dieser Ablauf hochkonzentriert und engagiert. Erst nachdem alle gewünschten Ab?nderungen einzeln besprochen waren, konnte über den auf dem Tisch liegenden Resolutionsentwurf abgestimmt werden. Bis zum Schluss war hierbei nicht klar, ob die Resolutionen verabschiedet werden. Wird sich eine Mehrheit finden? Wir ein Land von seinem Vetorecht gebraucht machen? ...
Sonntag 15:00: Hurra- Es ist eine Resolution
?We now vote upon draft resolution XY! All delegates in favour of this resolution please raise your placards now and high“
Mit dem Schlussapplaus, nach erfolgreicher 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 einer Resolution l?ste sich auch die Anspannung der letzten Tage. Erleichterung und Stolz schwangen bei den Delegierten aller Komitees mit. In allen vier Komites konnten Resolutionen und somit L?sungsvorschl?ge für dringliche Probleme der Weltgemeinschaft verabschiedet werden!
Sonntag 16:30: Abschluss
Die Konferenz wurde offiziell mit einer Schlusszeremonie beendet. Jedes Komitee stellte dabei seine Arbeitsergebnisse vor. Im Anschluss wurden Auszeichnungen für herausragende Leistungen w?hrend der Konferenz und für Position Papers vergeben. Insgesamt konnte sich die Bamberger Delegation über fünf Awards freuen! An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Glückwunsch an die verdienten Würdentr?ger!
Die Abschiedszeremonie wurde auch genutzt, um den gro?artigen Organisatoren der EfMUN 2018 Konferenz zu danken. Gleichen m?chten wir an dieser Stelle auch nochmal tun:
Vielen. vielen Dank für die tolle Organisation einer tollen Konferenz! Vielen Dank an alle Sitzungsleiter, Kaffekocher, Korrekturlesen das Technikteam etc. etc. etc.
Wir hatten ein wunderbares Wochenende, haben sehr viel gelernt und hatten eine richtig, richtig gute Zeit in eurer sch?nen Stadt!
--THANK YOU--
Eine Woche sp?ter: Rückblick
Obwohl Erfurt eine Beginner Konferenz war, also einige Teilnehmer zum ersten Mal an einer solchen Simulation mitwirkten, waren die Reden, Verhandlungen, Draft Resolutions und schlie?lich die beschlossenen Resolutionen von stets hoher Qualit?t und durch vielschichtiges Engagement gekennzeichnet! Die Bamberger Delegation gl?nzte nicht nur durch ihr überaus professionelles und zielführendes Auftreten, sondern auch durch einen herausragenden Gruppenzusammenhalt.
Knapp 4 Monate nach Beginn des Projekts kann man von einem Team im besten Sinne sprechen. Erfurt Modeling United Nations war eine tolle Erfahrung, hat uns viel Spa? bereitet und wir sind gespannt und bereit auf die neuen Herausforderungen die uns in New York erwarten.