Bamberger Studie zeigt: Bildungsgrad beeinflusst Arbeitssituation in der Corona-Krise wesentlich
Homeoffice, Freistellung, Kurzarbeit – die Folgen von COVID-19 haben den Berufsalltag vieler Menschen auf den Kopf gestellt. Doch nicht alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehen sich gleicherma?en mit kurzfristigen Ver?nderungen hinsichtlich Arbeitszeit und -ort konfrontiert, wie eine Umfrage des Nationalen Bildungspanels des Leibniz-Instituts für Bildungsverl?ufe e.V. (LIfBi) an der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg ergab. Entscheidenden Einfluss haben laut der Studie vor allem zwei Merkmale: Die Systemrelevanz des Berufs und der Bildungsgrad der Erwerbst?tigen.
Beide Faktoren h?ngen miteinander zusammen, erkl?rt Dr. Corinna Kleinert, Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt l?ngsschnittliche Bildungsforschung an der Universit?t Bamberg und Leiterin der Abteilung ?Bildungsentscheidungen und -prozesse, Migration, Bildungsrenditen“ am Leibniz-Institut für Bildungsverl?ufe (LIfBi), gemeinsam mit ihren Co-Autorinnen. So arbeiten gerade Befragte mit niedriger oder mittlerer Qualifikation h?ufiger in systemrelevanten Berufen als Hochqualifizierte. Die Autorinnen stellen zudem fest: ?Obwohl sich für viele Menschen der Umfang ihrer Erwerbst?tigkeit nicht ver?ndert hat, sind es vor allem Personen mit niedriger Bildung, deren Arbeitsstunden sich w?hrend der ersten Phase der Corona-Krise reduziert haben. Und schlie?lich verringert sich mit niedrigerem Bildungsgrad der Anteil von Erwerbst?tigen deutlich, die von zuhause aus arbeiten konnten.“
Beispiele wie diese zeigen: Die Corona-Pandemie hat bestehende Bildungsungleichheiten in der Erwerbssituation kurzfristig verst?rkt, so das Fazit der Studie. Wie sich die Krise langfristig auf soziale Ungleichheiten in der Besch?ftigungssicherheit und den Arbeitsbedingungen auswirkt, ist eines der n?chsten Forschungsziele der Wissenschaftlerinnen. Eine erste Einsch?tzung hierzu sowie weitere Einzelheiten zur Studie lesen Sie im kompletten Bericht. Für die Studie wurden Daten einer Corona-Zusatzbefragung im Rahmen des Nationalen Bildungspanels (NEPS) ausgewertet. Alle Auswertungen werden unter www.lifbi.de ver?ffentlicht.