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- Hannah Fischer

Corona-Pandemie: Retourenquote sinkt trotz steigender Bestellungen

Bamberger Forschungsgruppe untersucht die Auswirkungen von Covid-19 auf das Retournierverhalten der Online-Kunden.

Die Covid-19-Pandemie ver?ndert den Handel. Eine aktuelle Studie der Forschungsgruppe Retourenmanagement der Universit?t Bamberg untersucht die Frage, welche Auswirkungen die Pandemie auf das Retournierverhalten hat. Im September und Oktober 2020 befragte das Forschungsteam um Dr. Bj?rn Asdecker vom Lehrstuhl für BWL, insbesondere Produktion und Logistik, dazu führende Online-H?ndler nach ihren Beobachtungen im Retourenmanagement w?hrend der ersten sechs Monate der Pandemie. Insgesamt wertete die Gruppe Frageb?gen von 103 Unternehmen aus, die rund 17 Prozent des gesamten deutschen E-Commerce-Umsatzes auf sich vereinen. ?Demnach handelt es sich um ein realistisches und ausreichend repr?sentatives Abbild der Situation“, sagt Asdecker.

Insgesamt ist das Volumen des Online-Versandhandels im Untersuchungszeitraum um mehr als 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. ?Da die Einschr?nkungen im station?ren Handel gegen Jahresende noch einmal versch?rft wurden, dürfte der Anstieg im gesamten Jahr 2020 noch deutlich h?her liegen“, erkl?rt Asdecker. Aufgrund der gestiegenen Bestellungen und Sendungen wuchs auch die absolute Zahl der Retouren zwischen M?rz und August an. Eine vorl?ufige Sch?tzung geht von rund 315 Millionen Retourenpaketen im Jahr 2020 aus. Das entspricht einem Anstieg von rund fünf Prozent im Vergleich zu 2019.

Dennoch ist die Retourenquote, die das Verh?ltnis zwischen zurückgesendeter und insgesamt verkaufter Ware angibt, um fast elf Prozent gesunken. Besonders sei das laut Angabe der Befragten auf ein ver?ndertes Bestellverhalten der Kunden zurückzuführen. Der Anteil an Bestellungen, die sich auf den tats?chlichen Bedarf beziehen, seien gestiegen. Darüber hinaus habe man neue Kundengruppen erschlie?en k?nnen.

?Au?erdem l?sst sich aus den Umfrageergebnissen ableiten, dass Kunden w?hrend der Pandemie die Ware tendenziell sp?ter zurückschicken und bestellte Artikel intensiver nutzen, bevor sie sich entscheiden, ob sie die Ware behalten oder nicht“, so Asdecker. Einige H?ndler gaben n?mlich an, dass ein gr??erer Anteil der Retouren offensichtliche Gebrauchsspuren aufweise und teilweise aufgrund des Zustands nur noch entsorgt werden k?nne.

Künftige Erhebungen der Forschungsgruppe Retourenmanagement sollen überprüfen, ob es sich beim ver?nderten Retournierverhalten um dauerhafte oder lediglich zeitlich begrenzte Effekte handelt.

Weitere Informationen zur Forschungsgruppe Retourenmanagement und zur aktuellen Studie unter: www.retourenforschung.de