Patricia Achter/Universit?t Bamberg

Baumpfleger Herbert-Max Gessner (Mitte) erkl?rt, warum die Robinien gef?llt werden müssen.

Patricia Achter/Universit?t Bamberg

Gegenstand der Debatte ist die Robinie direkt vor der Mensa...

Samira Rosenbaum/Universit?t Bamberg

... sowie die Robinie im Durchgang zwischen Mensa und Universit?tsgeb?uden.

Patricia Achter/Universit?t Bamberg

Laut Robert Neuberth leiden beide B?ume unter starkem Pilzbefall.

Patricia Achter/Universit?t Bamberg

Auf dem Plan ist zu sehen, dass die B?ume dort stehen, wo die Versorgungskan?le der alten Mensa verlaufen.

- Tanja Eisenach

Generalsanierung der Innenstadt-Mensa beginnt

Robinien werden ersetzt – letzte Essensausgabe am 21. Dezember 2017

Vorweihnachtlicher Baustart auf dem Universit?tsgel?nde: W?hrend die vorgezogene Bauma?nahme – die Errichtung einer unterirdischen Trafostation – im Innenhof zwischen den Geb?uden An der Universit?t 5 (U5) und An der Universit?t 7 (U7) kurz vor dem Abschluss steht, starten parallel dazu die Arbeiten am alten Mensageb?ude. Erstes sichtbares Zeichen und damit Kick-Off für die Generalsanierung mit Teilneubau werden Baumf?llarbeiten sein. Die beiden Robinien, die sich derzeit noch auf universit?rem Grund im Durchgang zwischen Mensa und den Universit?tsgeb?uden Am Kranen 14 sowie An der Universit?t 5 beziehungsweise auf st?dtischem Grund bei den Fahrradst?ndern neben dem Mensaeingang an der Austra?e befinden, müssen im Laufe des Novembers den anrückenden Baggern und Kr?nen weichen.

Doch der Platzgewinn ist beim Ringen um die beliebten Schattenspender nicht das ausschlaggebende Argument gewesen. Zwei externe Gutachten, die das st?dtische Garten- und Friedhofsamt in Auftrag gab, brachten zutage, dass beide B?ume unter starkem Pilzbefall und insbesondere der st?dtische Baum unter gro?en Statikproblemen leidet. Ab Windst?rke 9 ist er damit akut kippgef?hrdet. ?Auch unabh?ngig von dem baldigen Start der Bauarbeiten besteht deshalb sofortiger Handlungsbedarf“, erl?utert Amtsleiter Robert Neuberth. ?Insbesondere auf so stark von Fu?g?ngern und Fahrradfahrern frequentierten Gebieten müssen wir sicherstellen, dass niemand durch einen pl?tzlich umfallenden Baum oder herabfallende ?ste und Zweige zu Schaden kommt“, erg?nzen Bürgermeister Dr. Christian Lange, Universit?tspr?sident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert und Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser unisono. Gemeinsam mit Robert Neuberth, Baumpfleger Herbert-Max Gessner und Universit?tsfl?chenmanager Kurt Herrmann überzeugten sie sich bei einem Vor-Ort-Termin am Montag, 6. November, davon, dass es zu den Baumf?llma?nahmen keine Alternative gibt.

Erhalt der Robinien ist nicht realistisch

?Es ist uns wirklich nicht leicht gefallen, die beiden B?ume aufzugeben“, erkl?rt Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser. ?Aber zum Krankheitsbefall und den Statikproblemen des st?dtischen Baumes kommt noch hinzu, dass das Wurzelwerk beider B?ume die Versorgungskan?le des alten Mensakomplexes bereits so gesch?digt haben, dass ein Neubau in Kombination mit ihrem Erhalt selbst unter hohem Kostenaufwand nicht realistisch ist.“ Denn die notwendigen Grabungs- und Sanierungsarbeiten am Kanal würden die Wurzelwerke sehr stark besch?digen. ?Zusammen mit dem zur Errichtung der neuen Geb?udefassade notwendigen Kronenrückschnitt besteht in beiden F?llen daher ein hohes Risiko, dass die geschw?chten B?ume nach einigen Jahren doch noch absterben“, sagt Baumpfleger Herbert-Max Gessner. Die betr?chtlichen Kosten für den aufw?ndigeren Baustellenablauf und für Baumsicherungsma?nahmen würden sich also mit ziemlicher Sicherheit nicht rentieren. ?Das Geld ist deshalb viel zukunftsf?higer in Geh?lz-Neupflanzungen und einer ad?quaten Au?enanlagengestaltung angelegt“, sagt Robert Neuberth.

Ersatzpflanzungen für die beiden Robinien sind vorgesehen

Für die beiden Robinien ist jeweils eine Ersatzpflanzung an – soweit das neue Mensageb?ude es zul?sst – ?hnlicher Stelle vorgesehen. ?ber die Baumart wird noch entschieden. Derzeitiger Favorit der Universit?tsleitung sind zwei Blumeneschen, die nach Abschluss der Bauarbeiten zum Verweilen im Au?enbereich der neuen Mensa einladen sollen. Die Blumenesche, auch Manna-Esche, Schmuckesche oder Zwergesche genannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und z?hlt dort wegen ihrer duftenden wei?en Blütenbest?nde zu den wichtigsten Bienenfutterpflanzen. Der Baum erreicht eine H?he von circa 15 Metern, gilt als schadstoffresistent sowie hitze- und frostbest?ndig, l?sst sich durch Schnitt sehr gut erziehen und bildet gerade St?mme. Die Blumenesche ist daher ein gern gesehener Stadtbaum – vor allem in Franken und Baden-Württemberg, wo sie auch h?ufig in freier Natur als Neophyt vorkommt. ?Bei den Planungen zum Mensa-Vorplatz werden die beiden Ersatzpflanzungen sowie Sitzgelegenheiten eine wichtige Rolle spielen“, sagt Robert Neuberth. ?Gemeinsam mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg werden wir erarbeiten, wie eine ?sthetisch ansprechende und zugleich zweckdienliche Verbindung von Bepflanzung und Au?enbereichs-Gestaltung gelingen kann.“

Doch bevor die Universit?tsangeh?rigen sich daran erfreuen k?nnen, werden noch zwei Jahre vergehen. Der Probebetrieb der neuen Mensa ist zum Wintersemester 2019/20 vorgesehen. Bis dahin gibt es für Fl?chenmanager Kurt Herrmann und das Staatliche Bauamt Bamberg noch allerhand zu planen und zu koordinieren. Wichtigster Schritt nach den Baumf?llarbeiten ist die Einrichtung einer Interimsmensa auf dem Markusgel?nde. Durch sie soll w?hrend der gesamten Umbau- und Sanierungsphase die Essenversorgung sichergestellt werden.

Interims-Mensa ab 8. Januar 2018 ge?ffnet

Bevor die alte Mensa am 21. Dezember 2017 ihre Pforten endgültig schlie?t und im Januar 2018 der Rückbau ihrer Inneneinrichtung beginnt, entsteht auf der Freifl?che zwischen Noddack-Haus und dem alten Marcus-Haus ein w?rmeisolierter Ersatzbau mit direktem Zugang zur Cafeteria, zus?tzlichen Versorgungseinrichtungen, eigener Essensausgabe und circa 100 Sitzpl?tzen. Baumf?llma?nahmen sind hierfür nicht vorgesehen und auch nicht n?tig. Zwei junge B?ume, die sich auf der Fl?che befanden, die nun für die Interims-Mensa genutzt werden soll, wurden fachgerecht umgepflanzt. Au?erdem werden nach dem Abbau der Interims-Mensa am ursprünglichen Standort der beiden umgepflanzten B?ume zus?tzlich zwei Neupflanzungen vorgenommen.

?Das derzeit bestehende Angebot der Cafeteria wird nicht nur erhalten, sondern kann durch dieses Konzept vor allem um ein bis zwei warme Mahlzeit bereichert werden“, sagt Dagmar Steuer-Flieser. Zum 8. Januar 2018 wird die Interims-Mensa den Betrieb aufnehmen – zu den gleichen ?ffnungszeiten wie bislang in der Innenstadt-Mensa. Dort beginnen im Februar 2018 die Abrissarbeiten und anschlie?ende arch?ologische Untersuchungen. Im April 2018 wird es dann konkret und die Rohbauarbeiten geben sukzessiv Einblick in die Entstehung eines neuen ?alten“ Geb?udes.