Neon-Photography.com | Tobias Stoffels

Drei Forschungsfelder interessieren Wolfgang Becker besonders: wertsch?pfungsorientiertes Controlling, Mittelstandsforschung und digitale Gesch?ftsmodelle.

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Nach 27 Jahren verabschiedet sich Wolfgang Becker als Inhaber des Lehrstuhls für BWL, insbesondere Unternehmensführung & Controlling.

- Patricia Achter

Langj?hriger BWL-Professor Wolfgang Becker ist im Ruhestand

In der Forschung, der Promotionsbetreuung und der Wirtschaftspraxis bleibt der Betriebswirt weiterhin aktiv.

Wertsch?pfungsorientiertes Controlling, Mittelstandsforschung und digitale Gesch?ftsmodelle besch?ftigen Prof. Dr. Wolfgang Becker auch jetzt: im Ruhestand. 27 Jahre lang hatte er den Lehrstuhl für BWL, insbesondere Unternehmensführung & Controlling, inne. In seinem digitalen Abschiedsbrief Statt einer analogen 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 schreibt er: ?Meine mir eigene Neugier, die mich als Mensch und speziell als Wissenschaftler auszeichnet, ist ungebrochen.“ Der 1. Oktober 2019 markiert zwar offiziell Beckers Eintritt in den Ruhestand, doch er bleibt beruflich aktiv: Er forscht, lehrt an verschiedenen Hochschulen, betreut mehr als zehn Promotionsprojekte in Bamberg und ber?t nun verst?rkt die Wirtschaftspraxis.

Forschung zu Controlling in der Praxis umsetzen

?Wolfgang Becker hat sich in seinem Schaffen stets der Verbindung von Theorie und Praxis gewidmet“, meint Beckers ehemaliger Doktorand und Habilitand, Prof. Dr. Patrick Ulrich, der nun eine Professur an der Hochschule Aalen innehat. ?Sein Name wird insbesondere mit drei Themen stets verbunden bleiben: dem wertsch?pfungsorientierten Controlling, der Mittelstandsforschung und der digitalen Transformation.“ In seinem frühesten Forschungsbereich, dem wertsch?pfungsorientierten Controlling, verbindet Becker Controlling mit klassischer Unternehmensführung. Dazu ver?ffentlichte er unter anderem die grundlegenden Bücher Wertsch?pfungsorientiertes Controlling, Handbuch Controlling und Strategic Value Management.

Becker bereitet damit für die Unternehmenspraxis den Weg vom instrumentell verstandenen Controlling zum Value Based Management, also der wertorientierten Unternehmensführung. ?Mir war es durchgehend ein besonderes Anliegen, die BWL als anwendungsorientierte Realwissenschaft zu verstehen“, erkl?rt Becker. Seine theoretischen ?berlegungen setzte er daher immer wieder in der betriebswirtschaftlichen Beratung auch praktisch um: Dazu gründete er im Jahr 2000 mit seinem Doktoranden Dr. Klaus Daniel die bis heute bestehende Scio GmbH Erlangen.

Erfolgsfaktoren des Mittelstands und Gesch?ftsmodelle in der digitalen Welt

Zus?tzlich widmete sich Becker der Mittelstandsforschung. Den Ansto? gab die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, die bemerkte, dass es kaum Forschung zum Mittelstand gab. Der Betriebswirt begründete 2007 das Forschungsfeld der Europ?ischen Angewandten Mittelstandsforschung an der Universit?t Bamberg, wo er seitdem der Frage nachgeht: Was sind die Erfolgsfaktoren des Mittelstands im deutschsprachigen Raum? ?Die Arbeiten auf diesem Forschungsfeld haben in Deutschland hohe Resonanz gefunden; zahlreiche 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网meldungen zeugen davon“, so Becker.

Drittens besch?ftigt sich Becker mit digitalen Gesch?ftsmodellen. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen gründete 2015 gemeinsam mit der Universit?t Bamberg das Kompetenzzentrum Gesch?ftsmodelle in der digitalen Welt, in dem Becker ma?geblich mitwirkte. Er erforscht dort vorrangig die Frage, wie Unternehmen digitale Gesch?ftsmodelle einführen k?nnen und wie sich diese wirtschaftlich nutzen lassen.

Praxisnahe Lehrveranstaltungen für Studierende

In Forschung und Lehre arbeitete Becker mit gro?en und mittelst?ndischen Unternehmen zusammen, sodass Studierende praxisnahe Lehrveranstaltungen besuchen sowie Workshops und Praktika durchführen konnten. Sie unternahmen beispielsweise Exkursionen zu den Entwicklungsabteilungen bayerischer Automobilunternehmen. ?Mir war es wichtig, Studierenden die Breite der BWL zu vermitteln, bevor sie in einzelnen Bereichen in die Tiefe gehen“, erl?utert Becker. Herausfordernd fand er die deutlich steigenden Studierendenzahlen in der BWL, die das Lehrstuhlteam nur bew?ltigen konnte, indem es sich stark in der Lehre engagierte. Dennoch hebt Becker hervor: ?Die Lehre hat mir stets besonders gro?en Spa? gemacht und ich hoffe sehr, dass man das gemerkt hat.“

Als Doktorvater habe Becker den idealen Ausgleich von F?rdern und Fordern gefunden, erinnert sich Ulrich: ?Er gab seinen Doktorandinnen und Doktoranden stets den Freiraum, auch eigene Ideen und Themen unter seiner Leitung und an seinem Lehrstuhl weiterzuentwickeln. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er mir erm?glicht hat, mich mit dem Controlling eher ferneren Bereichen wie Corporate Governance und Compliance zu besch?ftigen.“

Engagiert in der akademischen Selbstverwaltung

Becker engagiert sich unter anderem als Mitglied der Prüfungskommission in der Wirtschaftsprüferkammer Berlin. Auch war er durchgehend in der akademischen Selbstverwaltung t?tig. ?Wolfgang Becker hat sich für die Betriebswirtschaftslehre in Bamberg, aber auch für die Fakult?t und die Universit?t mit sehr hohem Engagement eingebracht“, lobt ihn Prof. Dr. Andreas Oehler, Fachgruppensprecher für den Bereich Betriebswirtschaftslehre. ?Herauszuheben ist nicht nur sein Dekanat in der Zeit des Umbruchs des Bologna-Prozesses, sondern insbesondere auch seine professionelle Führung des Promotionsausschusses. Die Betriebswirtschaftslehre in Bamberg h?tte es sehr zu sch?tzen gewusst, wenn Wolfgang Becker als aktiver Kollege noch einige Semester h?tte mitwirken k?nnen.“

Als Dekan in der Fakult?t Sozial- und Wirtschaftswissenschaften von 2004 bis 2006 setzte Becker sich sehr dafür ein, die unterschiedlichen Fachgruppen zu verbinden. Im Senat beteiligte er sich fünf Jahre lang an hochschulpolitischen Entscheidungen. In den letzten Jahren war er als Vorsitzender des Promotionsausschusses seiner Fakult?t aktiv.