Gastvortrag von Prof. Dr. Dr. Ulrich Thei?en (Salzburg)
Es ergeht herzliche Einladung zum Gastvortrag
am Mittwoch, 18. Dezember 2019 | 18 Uhr (c.t.) | MG2/01.02
Prof. Dr. Dr. Ulrich Thei?en (Salzburg):
Oper und nationale Bewegung
bei den slavischen V?lkern im 19. Jahrhundert
Der ?V?lkerfrühling“ führte in den slavischen Kulturen lange vor dem Opernschaffen der bekannten und im Standardrepertoire gel?ufigen sogenannten ?Nationalkomponisten“ zu einer Blüte musikdramatischer Gattungen mit engerem ?nationalen“ oder regionalen Bezug: Vertonung ?nationaler“ (landesgeschichtlicher) Stoffe, Sujetwahl, Stilisierung volksliedhafter Elemente, Charakterisierung durch Volkst?nze. Die Künstler wie auch das damals weniger elit?re Publikum sahen in Sprech- wie Musiktheater eine weitere M?glichkeit der nationalen Identifikation. Aber was war ?national“? Welche sind die Parameter einer ?Nationaloper“? Welche Erfordernisse stellen sie an Librettisten, Komponisten und Bühnenbildner? Nach einem kurzen historischen ?berblick und einem Einblick in die Vielfalt des v?llig unbekannten Opernschaffens aus der Slavia sollen die Parameter anhand dreier Opern aus Polen, Kroatien und Slowenien sowie der Situation in B?hmen mit Audio- und Videobeispielen illustriert werden.
Ulrich Thei?en ist ao. Univ.-Prof. für Slavistik mit den Schwerpunkten Sprachwissenschaft und Kulturgeschichte (mit ausgepr?gter Ausrichtung auf die Musikgeschichte) an der Universit?t Salzburg. Er promovierte sich dort in Slavistik (1991) und Musikwissenschaft (2011). Bis 2007 verfolgte er eine bulgaristische Ausrichtung, seitdem findet bei ihm die Bohemistik besondere Berücksichtigung. Ulrich Thei?en ist nebenamtlicher Kirchenmusiker, zertifizierter Orgelsachverst?ndiger sowie Organisator der Konzertreihe in der St. Martins-Kirche Bamberg.