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Die Universit?t Bamberg begrü?t Anna Nedoluzhko als erste internationale Gastprofessorin mit Schwerpunkt Diversit?t.

Universit?t begrü?t erste internationale Gastprofessorin mit Schwerpunkt Diversit?t

Prager Wissenschaftlerin Anna Nedoluzhko stellt im Mai in einem Workshop erste Forschungsergebnisse ihrer Kooperation mit Bamberg vor.

Interkulturelle Vielfalt in Forschung, Lehre und Verwaltung werden an der Universit?t Bamberg aktiv gelebt und wertgesch?tzt. Zahlreiche Ma?nahmen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind und nun kontinuierlich weiterentwickelt und um neue erg?nzt werden, bringen dieses Bewusstsein zum Ausdruck. Eine dieser neuen Ma?nahmen ist die Einrichtung von internationalen Gastprofessuren zum Thema Diversit?t. Sechs solcher Gastprofessuren, die diversit?tsbezogene Forschungs- und Lehraufenthalte von zwei bis vier Wochen vorsehen, verteilen sich 2021 auf alle Fakult?ten der Universit?t. Die Themen erstrecken sich von Diversit?t im R?mischen Recht über West-Afrikanisches Erbe in Kolonialbrasilien bis hin zu Diversit?t und Geschlecht in Zusammenhang mit kulturellem Erbe. Weitere Informationen zu den einzelnen Gastprofessuren finden sich im neuen Vorlesungsverzeichnis Gender und Diversit?t.

Die erste Gastprofessorin kommt im April 2021 nach Bamberg. Ihr Aufenthalt ist zugleich der Start für eine l?ngerfristige Forschungskooperation. Dr. Anna Nedoluzhko vom Institut für Formale und Angewandte Linguistik der Prager Karls-Universit?t besucht den Lehrstuhl für Slavische Sprachwissenschaft der Otto-Friedrich-Universit?t unter der Leitung von Prof. Dr. Sandra Birzer – aufgrund der Pandemie zun?chst virtuell. Für Donnerstag, den 6. Mai, ist ein hochschul?ffentlicher Workshop geplant. Er ist Teil der Vortragsreihe ?Diversity Across the Disciplines: An International Lecture Series“, die sich aus den Beitr?gen aller sechs internationalen Diversity-Gastprofessorinnen und -professoren zusammensetzt, die 2021 an der Universit?t Bamberg lehren und forschen werden.

Internationale Gastprofessuren sollen Diversit?t in Forschung und Lehre weiter st?rken

Anna Nedoluzhko und die nachfolgenden Gastprofessorinnen und -professoren sind eingeladen, w?hrend des Aufenthalts an der Universit?t Bamberg ein diversit?tsbezogenes Forschungsvorhaben vorzustellen, zur Lehre beizutragen und Bamberger Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu beraten. ?Ziel der F?rderung ist es“, so Prof. Dr. Christine Gerhardt, Vizepr?sidentin für Diversit?t und Internationales, ?unseren wissenschaftlichen Austausch und die internationalen Kooperationen zum Thema Vielf?ltigkeit auszubauen und Diversit?t in Forschung und Lehre weiter zu st?rken.“

Beim Workshop am 6. Mai wollen Anna Nedoluzhko und Sandra Birzer thematisieren, welche Schwierigkeiten Russischlernende beim Spracherwerb haben. Vormittags spricht Dr. Katrin Wisniewski von der Universit?t Gie?en über den Gemeinsamen Europ?ischen Referenzrahmen für Sprachen. Am Nachmittag geht es in zwei Vortr?gen um die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die im Rahmen der Gastprofessur gewonnen wurden. Dazu sprechen Anna Nedoluzhko, Hellìk Mayer und Sandra Birzer. Der Workshop ist für alle Universit?tsangeh?rigen offen.

Gemeinsames Forschungsprojekt zu spezifischen Schwierigkeiten unterschiedlicher Lernergruppen geplant

?Die Lernerinnen und Lerner einer Sprache sind keine homogene Gruppe“, erl?utert Sandra Birzer das Workshopthema, das zugleich in ein Forschungsprojekt münden soll. ?Viele Lernende sind sogenannte Herkunftssprecherinnen und -sprecher, das hei?t, sie haben in der Familie mündliche Kompetenzen im Russischen erworben, k?nnen Russisch aber nicht lesen oder schreiben. Eine weitere Lernergruppe bilden Personen, die eine andere slavische Sprache sprechen. Interessant ist auch, ob Lernende mit Erstsprachen, die zu einem anderen strukturellen Sprachtyp geh?ren, wie zum Beispiel Türkisch oder Chinesisch, auch andere Probleme haben als zum Beispiel Sprecherinnen und Sprecher des Deutschen, das zum selben strukturellen Typ wie das Russische geh?rt. In einem gemeinsamen Projekt wollen wir herausfinden, welche spezifischen Schwierigkeiten unterschiedliche Gruppen haben.“

Der erste Schritt in diese Richtung wird w?hrend des Forschungsaufenthalts von Anna Nedoluzhko gemacht. In enger Zusammenarbeit mit Sandra Birzer wird sie selbstgeschriebene Texte von Russischlernerinnen und -lernern daraufhin analysieren, welche sprachliche Strukturen von Lernenden verschiedener Leistungsniveaus und mit unterschiedlichem soziodemographischem Hintergrund korrekt verwendet werden oder aber den Lernenden Probleme bereiten. 

Mittelfristig sollen die Erkenntnisse in ein gr??eres Projekt einflie?en: ?Das Ziel ist, einen automatischen Klassifikator zu entwickeln, der authentische russische Texte in Schwierigkeitsstufen gruppiert, sodass Sprachlernende den für ihre Sprachkenntnisse und Lernergruppe passenden Schwierigkeitsgrad w?hlen k?nnen“, sagt Sandra Birzer. Dazu wurde bereits ein Textkorpus mit rund 2.500 russischen Texten aus Lehrbüchern, Leseverst?ndnistests und anderen Online-Ressourcen zusammengestellt und nach Schwierigkeitsstufen gruppiert, um dem automatischen Klassifikator als Trainingsmaterial zu dienen.

Weitere Informationen zum Programm des Workshops am 6. Mai sowie zur Anmeldung und den Forschungsprojekten des Lehrstuhls für Slavische Sprachwissenschaft finden Sie unter: www.uni-bamberg.de/slavling