Forschungskolloquium: Dimensionen religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung

Am 02./03. Mai 2019 fand das interdisziplin?re Forschungskolloquium "Dimensionen religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung. Methodologische und forschungsmethodische Fundierungen" an der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg statt. Im Rahmen der ?ffentlichen Veranstaltung widmeten sich sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen evangelische, islamische und katholische Religionsp?dagogik der Bedeutung hermeneutischer Forschungswege in ihrer Fachdisziplin.

F?rderung durch: St?ndige Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK) der Universit?t Bamberg; Hauptabteilung Kunst und Kultur des Erzbistums Bamberg

Problemstellung: Religionsp?dagogische Forschung wurde bis in die 1990er Jahre gr??tenteils auf hermeneutische und historische Weise betrieben. Im Zuge der empirischen Wendung, die sich zun?chst in anderen bildungswissenschaftlichen Disziplinen vollzog und aus denen pr?gende Impulse für die Religionsp?dagogik resultierten, begann sich ab den 1990ern eine methodologische Schieflage zu etablieren, die bis heute existiert: Auf der einen Seite k?nnen in religionsp?dagogischen Wissenschaftszusammenh?ngen empirische Forschungsmethoden profiliert ausgewiesen und gegenstandsangemessen weiterentwickelt werden; selbiges gilt für historisch angelegte Forschungsprojekte. Auf der anderen Seite besteht im Bereich hermeneutischer Herangehensweisen jedoch ein diesbezügliches Desiderat: Obgleich noch viele religionsp?dagogische Projekte (unter anderem Dissertations- oder Habilitationsprojekte) hermeneutischen Forschungslogiken folgen, k?nnen die dabei zur Geltung gebrachten Methoden, die über eine reine Textauslegung hinausgehen, nur bedingt validiert werden – unter anderem, weil in dieser Hinsicht anerkannte und in der Scientific Community geteilte methodologische Grundlegungen fehlen. Dies führt nicht zuletzt dazu, dass sich hermeneutische Vorgehensweisen nur zum Teil im Rekurs auf anerkannte Referenzen legitimieren lassen, wiewohl sie für die Entwicklung von Innovationen bedeutsam sind – unter anderem im Rahmen von empirischen Forschungsvorhaben, die auf hermeneutische Vergewisserungen angewiesen sind.

Ergebnisse: Das Forschungskolloquium widmete sich dem beschriebenen Desiderat einer methodologischen und forschungsmethodischen Konsolidierung der hermeneutischen Dimension religionsp?dagogischer Forschung. Dabei wurden historische und begriffliche Verortungen hermeneutischer Forschungszug?nge wissenschaftlicher Religionsp?dagogik gekl?rt und in ihrer Bedeutung – unter anderem für empirische Forschungen – diskutiert. Im gemeinsamen Austausch konnten zudem erste ?berlegungen hinsichtlich Gütekriterien und Querschnittsdimensionen (wie Relevanzfragen, Mehrdeutigkeit, Ambiguit?t, Unabschlie?barkeit oder Machtf?rmigkeit) religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung fokussiert sowie erste Ideen auf dem Weg zur Entfaltung hermeneutischer Forschungsmethoden (u. a. Formate) generiert werden. Das Forschungskolloquium bildete letztlich den Auftakt für eine Weiterführung der aufgenommenen Forschungsfragen, insofern sich alle beteiligten Vortragenden darauf verst?ndigt haben, das Anliegen der Konsolidierung der hermeneutischen Dimension religionsp?dagogischer Forschung weiter zu verfolgen.

Vortr?ge (gem. zeitlichem Verlauf(315.0 KB, 1 Seite) des Forschungskolloquiums aufgelistet):

  • Prof. Dr. Henrik Simojoki (Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg): Dimensionen religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung. Eine Problemanzeige in methodologischer Hinsicht
  • Prof. Dr. Konstantin Lindner (Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg): Dimensionen religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung. Forschungsmethodische Bedarfe und Potenziale
  • Prof. Dr. Bernd Schr?der (Georg-August-Universit?t G?ttingen): Hermeneutische Forschung in der Religionsp?dagogik. Historischer Wandel und gegenw?rtige Relevanz
  • Prof. Dr. Martina Kumlehn (Universit?t Rostock): Zukunftsf?hige methodologische und forschungsmethodische Optionen religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung
  • Prof. Dr. Claudia G?rtner (Technische Universit?t Dortmund): Religionsdidaktische Entwicklungsforschung. Potenziale der Verzahnung von hermeneutischen und empirischen Methoden im Bereich der Unterrichtsforschung
  • Prof. Dr. Tarek Badawia (Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen Nürnberg): Herausforderungen und Perspektiven religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung in der islamischen Religionsp?dagogik
  • Prof. Dr. Jan Woppowa (Universit?t Paderborn): Zusammenschau: Dimensionen religionsp?dagogisch-hermeneutischer Forschung. Erkenntnisse, Desiderate und Entwicklungsperspektiven

Initiierende: Prof. Dr. Claudia G?rtner (Technische Universit?t Dortmund), Prof. Dr. Konstantin Lindner (Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg), Prof. Dr. Henrik Simojoki (Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg)